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Stasi fangfrisch

■ Fischvermarkter bei „Guck und Horch“

Im Sommer hat er noch für die Bremer Fischmesse getrommelt und Journalisten bewirtet, jetzt steht er unter schwerem Verdacht: Der Geschäftsführer des Fischwirtschaftlichen Marketing-Instituts (Fima) in Bremerhaven, Horst-Günter Wyremba, soll für den Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR gearbeitet haben. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes hatte gegen den 52jährigen Haftbefehl erlassen. Gegen eine Kaution von 100 000 Mark kam Wyremba wieder auf freien Fuß. Er zog sich am Wochenende in sein dänisches Ferienhaus zurück.

Der Fima-Geschäftsführer soll unter dem Decknamen „Teddy“ angeblich Journalisten ausgehorcht und dafür Honorare von insgesamt 139.000 Mark erhalten haben. Aufgrund seiner Position kannte Wyremba hunderte von deutschen und ausländischen Journalisten. Praktisch war er der Fachmann, der für die gesamte deutsche Fischwirtschaft warb. Als Geschäftsführer des Marketing-Instituts genoß er große Anerkennung im In- und Ausland.

Bevor Wyremba zur Fischwirtschaft kam, hatte er bei Zeitungen und Agenturen gearbeitet, unter anderem bei der Bunten. Seine journalistische Ausbildung hatte er an der Leipziger Hochschule für Journalistik erhalten, in DDR-Kreisen bekannt für die enge Anbindung an den Apparat der Staatssicherheit. Angeblich soll er seit 1966 für den Stasi tätig gewesen sein. Warum Wyremba aus der ehemaligen DDR in die Bundesrepublik überwechseln konnte, ist nicht bekannt. dpa/taz

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