piwik no script img

Närrisch betrunkene Autofahrer

Faschingsstimmung auch auf den Straßen: In der Nacht zum Samstag hat die Polizei fast 5000 Autofahrer überprüft. In der Innenstadt, St.Georg, St.Pauli und Harvestehude wurden flächendeckend an elf Stellen Verkehrskontrollen durchgeführt, an drei Orten wurde zusätzlich die Geschwindigkeit gemessen. Dabei wurden 42 Blutproben angeordnet, weil das Rörchenblasen der Autofahrer Alkoholwerte von mehr als 0,8 Promille ergab.

Ein 32jähriger Mann verursachte am Millerntorplatz einen Verkehrsunfall und beging Fahrerflucht. Nachdem er von einem Streifenwagen gestellt wurde, staunten die Beamten nicht schlecht: der sofort durchgeführte Alco-Test ergab einen Wert von 2,93 Promille. „Eine Führerscheinbeschlagnahme erübrigte sich, da der Fahrer keinen Führerschein mehr besaß“, heißt es im Polizeibericht.

Der Polizei gingen auch viele Raser ins Netz. Sie verteilte 45 Anzeigen wegen überhöhter Geschwindigkeit (21 Kilometer pro Stunde und mehr) und sprach 505 Verwarnungen aus (bis 20 Stundenkilometer zu schnell). Ein 26jähriger Fahrer verunsichert die Straßen zumindest für mehrer Monate nicht mehr. Auf der Schäferkampsallee fuhr er mit 115 Stundenkilometern in eine Radarkontrolle, 50 sind dort erlaubt.

Vor dem Hintergrund der Faschingszeit warnt die Polizei ausdrücklich die Autofahrer, sich nach Alkoholkonsum ans Steuer zu setzen. In den Monaten Dezember und Januar sei die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle im Vorjahresvergleich um 15 Prozent gestiegen. Es liege auf der Hand, daß diese „festgestellten Alkohol-Fahrten“ nur die „Spitze des Eisberges“ darstellten. Viele Autofahrer scheinen wohl nicht zu wissen, daß man als Fahrzeugführer schon ab 0,3 Promille in Verbindung mit Verhaltensauffälligkeiten den Führerschein verlieren kann. Und diese 0,3 Promille seien schnell erreicht. Ein halber Liter Bier oder 0,2 Liter Wein, so die Faustregel, genügten sogar schon für 0,5 Promille.

nm

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen