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Schröder ist ein Schwarzfahrer

■ VW stellte dem Ministerpräsidenten kostenlos Test-Auto

Der Automobilhersteller Volkswagen hat dem Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD) kostenlos einen sogenannten „Öko-Golf“ zur Verfügung gestellt. Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye bestätigte einen Bericht der „Bild am Sonntag“, nach dem Schröder monatelang privat und dienstlich den Wagen genutzt hat. Heye betonte, Schröder habe bereits vor rund einem Jahr Finanzminister Hinrich Swieter (SPD) angewiesen, den „geldwerten Vorteil“ aus der Nutzung des „Öko-Golfs“ auf seine Bezüge anzurechnen und entsprechend zu versteuern.

Über die Höhe der Abzüge für die Nutzung des Wagens konnte der Sprecher keine Angaben machen. Außerdem habe der Ministerpräsident als Mitglied des VW-Aufsichtsrats das Recht, Produkte des Wolfsburger Fahrzeugherstellers zu testen.

Aufklärung über die Umstände des „Leihwagen-Deals“ zwischen VW und dem Ministerpräsidenten hat der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Jürgen Gansäuer, gefordert. Schröder solle außerdem im Laufe der nächsten Woche offenlegen, welche Vorteile und Zuwendungen er oder andere Kabinettsmitglieder von Wirtschaftsunternehmen entgegengenommen hätten. Die Erklärung von Schröder, er habe die Überlassung dieses Autos steuerlich angegeben, sei, so Gansäuer, ein "Ablenkungsmanöver", daß nicht darüber hinwegtäuschen könne, „daß er für das Fahrzeug keinen Pfennig bezahlen mußte.“ dpa

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