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Illegaler Mülltransport im Hafen gestoppt

■ Wasserschutzpolizei entdeckte Computerschrott / Absender: Sachsen, Adressat: Ukraine / Umweltbehörde verbot Transport

/ Absender: Sachsen, Adressat: Ukraine / Umweltbehörde verbot Transport

Der Hamburger Wasserschutzpolizei (Waschpo) ist es gestern offenkundig durch einen Zufall gelungen, im Hafen einen illegalen Müllimport in die Ukraine zu stoppen. Den Waschpo-Beamten waren fünf ukrainische, 30 Kubikmeter große „Open-Top-Container“-Lkws mit Kabelresten, Platinen- und Computerabfällen vor der Hamburger Metall- und Schrottumschlagfirma Global aufgefallen. Die Lastkraftwagen verfügten vorschriftswidrig über keinerlei Abdeckplanen. Bei der überprüfung der Ladung stellte sich dann heraus, daß für den geplanten Mülltransport keinerlei Beförderungspapiere vorlagen.

Nach den ersten Erkenntnissen der Ermittlungsgruppe Abfallkriminalität beim Hamburger Landeskriminalamt stammt der überwiegende Teil der Schrottladung aus Lauta in Sachsen. Er war für eine Im- und Exportfirma in Kiew bestimmt. Nach Angaben der Global-Geschäftsführung sollte das Material dort aufbereitet werden und die Metallrückstände wieder in das Eigentum der Exportfirma in Lauta übergehen.

Die Global-Bosse beteuerten, daß die Kunststoffabfälle und der Computerschrott natürlich in Kiew sachgerecht aufbereitet und entsorgt werden sollten. Doch sie konnten weder die angeblich vorhandene Einfuhrgenehmigung der ukrainischen Behörden noch die erforderliche Transportgenehmigung nach dem Abfallgesetz vorlegen. Auch war der Transport nach Angaben der Polizei den Kiewer Behörden nicht angezeigt worden.

Die Hamburger Umweltbehörde hat den Mülltransport mittlerweile untersagt. Behördensprecher Kai Fabig: „Wir hatten die Befürchtung, daß die Reste, die dort entstehen, nicht ordnungsgemäß entsorgt werden und daß der Abfall einfach abgelagert und irgendwo hingedonnert wird.“

Das Transportverbot wird nach Angaben der Umweltbehörde erst aufgehoben, wenn die Global-Angaben überprüft und wenn der Mülldeal den zuständigen Stellen in Kiew angezeigt und von ihnen genehmigt worden ist. Doch die Waschpo glaubt nicht, daß die Firma jemals die erforderlichen Papiere vorlegen wird. Gegen den 45jährigen Geschäftsführer ist daher ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des illegalen Exports von Kabelabfällen und Elektronikschrott eingeleitet worden. Die Ermittlungen dauern an. Kai von Appen

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