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„Freier Dschungel“

■ Staat gegen Goldsucher in Brasilien

Rio de Janeiro (IPS) – Armee, Polizei und Reservatsbeauftragte haben am Donnerstag mit der Vertreibung von 10.000 illegalen Goldsuchern aus dem Gebiet der brasilianischen Yanomami-Indianer begonnen. 250 NIF-Polizisten, 50 Agenten der Bundespolizei sowie Armee und Luftwaffe nehmen an der 1,5 Millionen US-Dollar teuren „Operation freier Dschungel II“ teil. Das Unternehmen wird vom Justizministerium in Brasilia bezahlt und soll voraussichtlich 120 Tage dauern.

Die Regierung in Brasilia hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem illegale Goldsucher (Garimpeiros) die Ureinwohner im brasilianischen Bundesstaat Roraima immer weiter zurückgedrängt hatten. Viele der Yanomami sind bereits eingeschleppten Krankheiten zum Opfer gefallen. – Ziel der brasilianischen Luftwaffe werden auch die illegalen Landepisten der Garimpeiros sein, Lebensmittel- und Treibstofflieferungen per Flugzeug sollen unterbunden werden. Von Donnerstag an dürfen Maschinen nur noch mit einer Sondererlaubnis das Gebiet der Yanomami überfliegen. Bei der ersten Großaktion gegen die Garimpeiros vor rund einem Jahr wurden die Landepisten der Goldsucher durch Bombardements der Luftwaffe zerstört.

Zusätzlich zu den derzeitigen Maßnahmen will die brasilianische Regierung ein permanentes Überwachungssystem im Reservat aufbauen, an dem ebenfalls die Luftwaffe beteiligt werden soll.

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