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Autogift: Kinder besonders betroffen

■ Untersuchungen belegen, daß Luftverschmutzung Krebs verursachen

Autogift: Kinder besonders betroffen

Untersuchungen belegen, daß Luftverschmutzung Krebs verursacht

In den 70er Jahren war es das Waldsterben, in den 80ern Pseudo-Krupp und Asthma, wodurch die Luftverschmutzung zum Thema wurde. Jetzt liegen Berichte vor, die zeigen, daß Luftschadstoffe Krebs erzeugen können. Rund 3.000 Stoffe schickt der Mensch in die Luft. Davon sind nach bisherigen Erkenntnissen 150 krebserregend (kanzerogen), sieben mengenmäßig relevant für das Krebsrisiko.

Für Menschen in Straßenschluchten ist das Risiko 30mal, für Ballungsraumbewohner fünfmal höher, an Krebs aus der Luft zu erkranken, als für Bewohner ländlicher Gebiete. Hauptverursacher ist das Auto, Hauptträger der kanzerogenen Substanzen der Dieselruß aus Lkws. Diese Daten stellten Experten bei einer Informationsveranstaltung von Gesundheitsbehörde, dem Büro für Verkehrsökologie und dem BIPS (Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin) zum Thema „Gesundheit und Verkehr“ am Wochenende vor.

Kinder sind vom Gift aus den über 30 Millionen bundesdeutschen Auspuffrohren besonders betroffen: weil sie im Verhältnis zu ihrer Körpergröße eine viel höhere Atmungsaktivität als Erwachsene haben, weil sie rascher auf Reizungen und Belastungen reagieren, und weil ihre Lungenflügel erheblich kleiner sind als die von Erwachsenen — wodurch sich Schwellungen der Lungenschleimhaut verhängnisvoller auswirken. Und Kinder atmen Auspuffgase direkter ein — einfach, weil sie kleiner sind. Dies betonte Karsten Smid (Greenpeace), als er einige Hamburger Meßergebnisse vorstellte, die die besondere Gefährdung von Kindern belegen.

In Bremen wird die Gesundheitsbehörde zusammen mit dem Büro für Verkehrsökologie demnächst 30 BremerInnen ausführlich interviewen und 50 Personen Fragebögen ausfüllen lassen. Diese Untersuchung in der Vahr und der Neustadt wird zwar nicht repräsentativ sein, soll aber Hinweise liefern. Staatsrat Hans-Christoph Hoppensack: „Wir müssen uns stärker einmischen. In Bonn ist der Gesundheitsschutz schlecht aufgehoben.“ ra

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