: „Die sollen fahren“
■ Sturm im Wasserglas bei der Weltcup-Abfahrt der Männer in Kanada
Whistler Mountain/Veysonnaz (dpa/taz) – Im Training waren sich noch alle einig. „Die Strecke ist unbefahrbar“, meinte Franz Heinzer aus der Schweiz, und Markus Wasmeier bezeichnete den Schweizer Weltcup-Rennchef Karl Frehsner als „engstirnig“. Auf jeden Fall wollten sie alle nicht fahren, weil Stefan Krauss aus Berchtesgaden und die Franzosen Denis Rey und Luc Alphand im Training im kanadischen Whistler Mountain so schwer stürzten, daß sie die Saison beenden müssen. Frehnser konterte, ganz Funktionär: „Die sollen fahren und nicht reden.“ Und natürlich fuhren sie doch, was dem Österreicher Rainer Salzgebeer zum Verhängnis wurde. Er verletzte sich schwer am Knie und war damit bereits das vierte Opfer dieser Abfahrt.
Als Sieger setzte Atle Skaardal die Erfolgsserie der Norweger fort. Der US-Amerikaner Tommy Moe hatte fast eine Sekunde Rückstand und wurde Zweiter vor Heinzer. Der einzige Deutsche, der im Ziel ankam, war Wasmeier, der als 13. „voll runtergeknüppelt“ war.
Super-G-Weltmeisterin Katja Seizinger wurde bei der zweiten Abfahrt in Veysonnaz in der Schweiz nach einem Sieg in der ersten nur Sechste. Diesmal gewann die Österreicherin Anja Haas vor Regine Cavagnoud aus Frankreich. Zeitgleich Dritte wurden die Schweizerin Heidi Zurbriggen und Weltmeisterin Kate Pace aus Kanada. Trotzdem hat Seizinger immer noch die besten Chancen, den Abfahrtsweltcup zu holen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen