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„Milchmädchenrechnung“

■ Widerstand gegen den Vorschlag zur Abschaffung des 13. Schuljahrs

Bonn (AP) – In der Diskussion um die Abschaffung des 13. Schuljahres gibt es nach wie vor keine Annäherung der unterschiedlichen Standpunkte. Während sich die Länderfinanzminister am Wochenende mit der Begründung von Einsparungszwängen für die Verkürzung der Schulzeit aussprachen, gibt es bei Kultusministern und Lehrerverbänden erheblichen Widerstand.

Der bayerische Kultusminister Zehetmair bezeichnete die Abschaffung des 13. Schuljahres am Gymnasium als „kurzfristig nicht realisierbar“. Um Geldnöte zu lindern, müsse die Verkürzung der Schulzeit bereits im nächsten Jahr greifen. Dies aber sei angesichts fehlender Lehrpläne und Lehrbücher nicht möglich. Als „Milchmädchenrechnung“ kritisierte der hessische Kultusminister Holzapfel den Vorschlag der Länderfinanzminister, die damit rund 1,2 Milliarden Mark jährlich einsparen wollen. Der SPD-Politiker verwies darauf, daß dann Unterricht von der gymnasialen Oberstufe in die Mittelstufe verlagert werden müßte: „Gespart wird nichts.“

Die baden-württembergische CDU setzte sich dagegen für eine Schulzeitverkürzung an Gymnasien auf zwölf Jahre sowie für eine achtsemestrige Regelstudienzeit an Universitäten ein. Dies sind die Kernpunkte der Leitlinien für eine Bildungsreform im Südwesten, die in Stuttgart vom Landesvorstand verabschiedet wurden. Seine Partei wolle damit „bundesweit neue Maßstäbe setzen“, erklärte Ministerpräsident Erwin Teufel.

Ein striktes Nein zur Verkürzung der Schulzeit bis zur Hochschulreife sagten der Deutsche Lehrerverband (DL) und der Deutsche Philologenverband (DPhV). Solche Überlegungen seien „Betrug an zukünftigen Abiturienten- und Studentengenerationen“.

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