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Drohgeste gegen Griefahn

■ BfS will Schacht Konrad 1994

Braunschweig (dpa) – Gegen die Ankündigung von Niedersachsens Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) hält der Bund an seinem ursprünglichen Zeitplan für die Inbetriebnahme des Atommüllendlagers Schacht Konrad in Salzgitter fest. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erwartet eine Genehmigung des Endlagers spätestens bis Anfang 1994. Dann könnte Schacht Konrad 1997 in Betrieb gehen, sagte der Delegationsleiter des Bundesamtes für Strahlenschutz gestern bei der Anhörung zu Schacht Konrad.

Griefahn hatte am Mittwoch zum bevorstehenden Abschluß der Anhörung zu dem Endlagerprojekt erklärt, die Erörterung habe grundsätzliche Zweifel an der Eignung der früheren Erzgrube bestätigt. Außerdem hatte sie angekündigt, daß nach der Bewertung noch ausstehender Gutachten eine Entscheidung über das Endlager erst 1995 oder 1996 zu erwarten sei. Für eine solche Verzögerung gibt es aus Sicht des BfS keinen Anlaß. Der Landesregierung warf das Amt vor, sie setze auf eine Verzögerung des Genehmigungsverfahrens, „um Konrad offenzuhalten und als Faustpfand in der Diskussion um einen Energiekonsens zu behalten“. Damit verlasse die Landesregierung den Boden der Rechtsstaatlichkeit.

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