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Der Guttempler-Orden

Der Gut- templerOrden

1851 wurde der Guttempler-Orden von jungen Männern um die zwanzig im Staat New York gegründet. Seit über hundert Jahren gibt es ihn in Deutschland. Weltweit hat er, auch in Ländern wie Indien und Zentralafrika, 6,5 Millionen Mitglieder.

Auch wenn der Deutsche Guttempler-Orden sich unter dem Faschismus nicht aufgelöst und dementsprechend unverarbeitet dunkle Felder aufzuweisen hat (die Diskussion soll hier nicht aufgegriffen werden), ist er doch gegründet und vom Anspruch her eine Organisation, die sich in ihrer Arbeit gegen den Alkoholismus aufklärerischen Menschenrechten verpflichtet fühlt.

Von Beginn an ist Alkoholabhängigkeit nicht als „Sünde“, sondern als Krankheit definiert worden (welches letztere so erst 1968 von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt wurde). Frauen waren immer gleichberechtigte Mitglieder (aus gutem Grund natürlich, denn ohne die Mitarbeit der in den früheren Jahren nur selten abhängigen Frauen wäre die Guttemplerarbeit kaum möglich gewesen); Menschen aller Hautfarben und Rassen waren erwünscht, um sich für „Brüderlichkeit, Frieden und Enthaltsamkeit“ einsetzen will.

Anders als die Anonymen Alkoholiker besteht der Guttempler-Orden darauf, seinen Klienten Ratschläge zu geben und zur zukünftigen antialkoholischen Lebensweise richtungsweisend beizutragen.Fortsetzung siehe unten

Drei Versprechen legt jede ab, die sich entschließt, in den Orden einzutreten:

-1. selbst nie mehr zu trinken

-2. nie irgendjemandem Alkohol anzubieten

-3. sich gegen Alkoholkonsum einzusetzen

In vorbereitenden Treffen, in wöchentlichen Gesprächskreisen, in psychologischen Seminaren und Weiterbildungsmaßnahmen, in Beschäftigungsinitiativen und Entwicklungshilfe und in eigenen Kurheimen, überall arbeiten die Guttempler ehrenamtlich an ihrem großen Ziel einer Welt ohne die Gefahren des Alkohols.

Jedes zweite Mitglied ist selbst durch die „Hölle“ des Alkoholismus gegangen. In einem Selbstfindungsweg von der „Ich-Phase“ der Suchtloslösung über die „Du- Phase“ der neuen Partnerbeziehungen, kann man die „Wir-Phase“ erreichen und in die überregionale Distriktsarbeit einsteigen.

„Wir sind nicht päpstlicher als der Papst“ beteuert der 1. Vorsitzende der Guttempler in Bremen, Carl Bruns, "wer rückfällig wird, ist kein Guttempler mehr, aber er kann es immer wieder werden.“

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