Warnung an Akademie

■ „Dann wird der Geldhahn zugedreht“

Berlin. Kultursenator Ulrich Roloff-Momin hat die Ostberliner Akademie der Künste davor gewarnt, neue Komplikationen zu schaffen, die den Vereinigungsprozeß zu einer Berlin-Brandenburgischen Akademie belasten könnten. „Wenn die Ostakademie ihrerseits jetzt auf Crash-Kurs geht, wäre eines völlig klar: dann wird der Geldhahn zugedreht“, sagte Roloff-Momin gestern. Heute wird das sogenannte 20er Gremium der Ostakademie unter Leitung ihres Präsidenten Heiner Müller zusammenkommen.

„Ich habe immer noch Hoffnung, daß die Vereinigung gelingt“, sagte der Senator. Aber wenn jetzt im 20er Gremium irgend etwas passieren sollte, was plötzlich eine „unheilige Allianz bestimmer Leute“ als Gegner der Vereinigung auf den Plan rufen würde, „dann könnte die einzige Antwort darauf nur sein: ,Macht euren Dreck alleine!‘“ Einen Beschluß des 20er Gremiums zu einer Stasi-Überprüfung der Akademiemitglieder würde Roloff-Momin begrüßen. Wie der Direktor der Ostberliner Akademie, Ulrich Dietzel, gestern mitteilte, hat Heiner Müller bereits am 26. Januar nach Bekanntwerden der Stasi- Vorwürfe gegen ihn seinen Rücktritt als Präsident angeboten. dpa