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„Was wußte Engholm?“

■ Sondersitzung in Kiel zur Jansen/Pfeiffer-Connection

Kiel (dpa) – Die im Schleswig- Holsteinischen Landtag vertretenen Oppositionsparteien CDU und FDP sehen in der Jansen/ Pfeiffer-Affäre weiterhin hohen „Aufklärungsbedarf“. CDU-Oppositionsführer Hennig betonte gestern während einer Sondersitzung des Parlamentes, es gehe nicht um eine Umschreibung der Barschel/Pfeiffer-Affäre von 1987, sondern um ein neues Kapitel unter dem Titel: „Pfeiffer und die SPD: Warum zahlte Jansen, was wußte Engholm?“

Die Sondersitzung war anberaumt worden, um über die Einsetzung eines von der Opposition geforderten Untersuchungsausschusses zu beschließen. Er soll die Umstände der Geldzahlungen des Kieler Sozialministers Günter Jansen an Barschels ehemaligen Medienreferenten klären. Engholm nannte die Forderung eines Untersuchungsausschusses „legitim“, beteuerte aber, seine Partei werde allen Diffamierungsversuchen entgegentreten. FDP-Fraktionschef Kubicki äußerte erhebliche Zweifel an der bisherigen Darstellung von Jansen, er habe aus sozialen Motiven 40.000 Mark an Reiner Pfeiffer weitergeleitet. Erneut fragte Kubicki nach dem Wissensstand von Ministerpräsident Björn Engholm (SPD) in der Affäre.

Die SPD versuchte zu kontern. Sie legte in der Sondersitzung des Kieler Parlaments zusammen mit dem Abgeordneten Karl Otto Meyer (Südschlesischer Wählerverband) einen Antrag vor, der neue Fragen zum Wirken des verstorbenen CDU-Ministerpräsidenten Uwe Barschel und anderer CDU-Politiker aufwirft.

SPD-Fraktionschef Gert Börnsen warf der CDU Vorverurteilungen gegen Jansen und eine Schmutzkampagne gegen den Kieler Regierungschef vor. Die CDU wolle den SPD-Kanzlerkandidaten Engholm „demontieren“.

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