: G-7-Grußwort an Jelzin in Not
■ Der Westen verspricht „moralische Unterstützung“
Tokio/Berlin (taz/AFP/dpa) – Die Regierungen der sieben reichsten westlichen Industrieländer haben gestern ihre Absicht bekundet, dem russischen Präsidenten Boris Jelzin den Rücken zu stärken. Der japanische Ministerpräsident Kiichi Miyazawa bestätigte gestern, daß die G-7-Staaten (USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada) umgehend eine „Botschaft des Westens“ zur Situation in Rußland schicken wollten.
Japanische Regierungskreise erläuterten, die Erklärung solle Jelzin die „moralische Unterstützung“ der Sieben für seinen Kurs der Reformen signalisieren. Wirtschafts- und Finanzhilfen seien nicht vorgesehen.
Der stellvertretende russische Ministerpräsident Boris Fjodorow darf aber am Wochenende an dem Treffen hochrangiger G-7-Regierungsvertreter in Hongkong teilnehmen und dort über die wirtschaftliche Lage informieren, wie ein Sprecher des japanischen Außenministeriums sagte.
Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Jiji soll während des Treffens auch der Vorschlag von US-Präsident Bill Clinton über eine stärkere Unterstützung für den russischen Präsidenten Boris Jelzin diskutiert werden. Clinton hatte am Dienstag einen G-7-Sondergipfel zu Rußland vorgeschlagen. Der nächste reguläre Wirtschaftsgipfel soll Anfang Juli in Tokio stattfinden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen