: „Wohnungen für Frauen“
Die Zahl der wohnungslosen Frauen in Berlin nimmt ständig zu. Steigende Mietpreise, Gewalt und Mißhandlungen durch Männer sowie Krieg sind nur einige von vielfältigen Ursachen dafür. In der Folge leben die derart wohnungs- und heimatlos gewordenen Frauen zum Teil jahrelang in Übergangseinrichtungen unter unzumutbaren beengten Verhältnissen in einer aussichtslosen Situation gegenüber dem Wohnungsmarkt.
Frauen und Kinder aus Frauenzufluchtswohnungen, Frauenhäusern, Obdachloseneinrichtungen und Flüchtlingsheimen hatten am Freitag, dem 29.1.93, alliierte Leerstandswohnungen in Zehlendorf besetzt. Bereits am gleichen Tag haben die US-Streitkräfte Anklage wegen Hausfriedensbruch gegen alle Beteiligten gestellt und das Haus mit sofortiger Wirkung räumen lassen.
Ich habe diese Hausbesetzung als sinnvolle und notwendige Aktion gegen Wohnungsleerstand angesichts der sich permanent verschärfenden Wohnungsnot in unserer Stadt begrüßt. Prof.Dr.Otto Schlosser von der Fachhochschule für Sozialarbeit schreibt dazu am 15.2.1993 in einem Leserbrief im Tagesspiegel, und ich schließe mich dem an: „Sie (die Frauen und Kinder) bilden dabei nur die ,Spitze des Eisberges‘ der Wohnungsprobleme in Berlin. Gleichzeitig stehen seit Monaten ehemalige Alliierten-Wohnungen zu Hunderten leer, obgleich sie bewohnbar sind – vielleicht nicht komfortabel genug für Bundesbedienstete, für die sie freigehalten werden, jedoch äußerst erstrebenswert für die betroffenen Frauen und Kinder (...) Die Glaubwürdigkeit von Politikern bemißt sich ganz vordringlich an der Frage, wie sie mit den sozialen Belangen ihrer Bürger und der Wohnungsnot umgehen.“
Ich unterstütze die Forderungen der Frauen nach eigenen und bezahlbaren Mietverträgen. Ich fordere, alles Erdenkliche dafür zu tun, daß diese Frauen und andere von der Wohnungsnot betroffene Personengruppen Hauptmietverträge für Wohnungen von der OFD erhalten! Stefan Schneider, Berlin 62
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