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Blaue Flamme

■ Neue Bilder, riesig, in der Weserburg

Bildwechsel gehört im Neuen Museum Weserburg zum Konzept. Jetzt ist es wieder soweit: Sechs Arbeiten von Sigmar Polke, die aus der Sammlung des Weserburg-Mäzenen Hans Grothe stammen, hängen schon. Heute abend ist Eröffnung.

Zwei Mensch hoch und sieben Mensch breit, mindestens, ist jede der vier Arbeiten auf Gewebe. Dabei wirken sie gar nicht gewaltig, weder im Ensemble, noch als einzelnes Gemälde.

Zwar lodert die Blaue Flamme (Acryl auf Gewebe) zwei Meter hoch. Wie sie aber hell durchbrochen in kleinen blauen Kringel-Elementen auf dem gold bestrichelten Gewebe züngelt, das ist Zartheit. Und wer länger hinschaut, sieht noch etwas anderes: was wie eine Flamme erscheint, ist in Wirklichkeit ein Artistenstück, im doppelten Sinne: Weil es auch Menschlein sein könnten, die sich kunstvoll kopfüber auf Stühlen türmen. Und weil es den „anderen Blick“, der sich vom Flammen-Titel löst, gestattet.

Aber Polke gestattet nicht nur. Er ist dafür bekannt, daß er seine Malerei mit den eigenen Mitteln in Frage stellt: Damit sie nicht flach und quadratisch erscheint, wie Bilder nun mal sind, malt er auf durchscheinendem Gewebe. Und setzt Rahmen, wenn überhaupt, nur selbst zeichnerisch quer ins Bild. ede

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