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Die taz präsentiert:

■ Die Katastrophen der Woche — brandneu!

taz (Berlin) – Das Industriesystem kollabiert weiter munter vor sich hin. Aus der vergangenen Woche hat die taz-Störfallkommission drei Unfälle und Katastrophen ausgewählt, die sich wie üblich auf den Umgang von Marktgesellschaften mit riskanten Technologien zurückführen lassen: Die Betriebe sparen an Sicherheit, die Folgen trägt die Gesellschaft. Am Montag flog der Hoechst AG ihre eigene Technik um die Ohren. Bilanz des 9. Störfalles in drei Wochen: Ein Toter und ein Schwerverletzer.

Schon am Dienstag setzte sich die schwarzgraue Serie mit einem Tankerunfall fort: Der in Malta registrierte elf Jahre alte Tanker 'Onda‘ wies plötzlich und unerwartet ein Loch auf der rostigen Seite auf, aus dem unaufhaltsam das schwarze Gold der Industriegesellschaft sich in den Atlantik ergoß. Der 40.000-Tonnen-Tanker dümpelt 100 Seemeilen vor der Küste weiter durchs sich färbende Blau.

Am Donnerstag hat sich zum zweiten Mal in diesem Monat das AKW Tschernobyl, bekannt und beliebt in Funk und Fernsehen, abgeschaltet. Die Nachrichtenagentur ITAR-TASS meldete, die „Grenzwerte der Sicherheit“ seien „nicht überschritten worden“. Die Ukraine liefert auch aus Tschernobyl Strom nach Österreich. Von einer Verdunkelung Wiens ist nichts bekannt.

Kurz vor der Kollabierung unseres Redaktionssystems kamen noch folgende frohen Botschaften über den Ticker: ein Chemiefrachter und ein Tanker brennen vor der holländischen Küste! Es handelt sich um einen koreanischen Frachter, der vor Insel Terschelling Feuer fing, und um einen japanischen Tanker vor der westfriesischen Küste, auf dem ein Brand ausbrach. Beide fahren (fuhren) unter panamesischer Flagge. Die Mannschaften werden evakuiert, Vögel und Fische bislang nicht. Seiten 2 und 6

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