: Investoren sind verschreckt
■ Buna-Chemiewerke: Weitere Entlassungen stehen bevor
Schkopau (dpa) – Als Investoren sind der italienische Konzern Eni und die österreichische Gruppe ÖMV im Gespräch. Aber die nachlassende Chemiekonjunktur läßt die Interessenten zögern. Zwar gebe es mit der Eni „sehr viele Übereinstimmungen“, sagte gestern in Schkopau Volkmar Gropp, Vorstandsmitglied der Buna AG, eine Privatisierung sei trotzdem „nicht in Sicht“.
Gropp fordert von der Treuhand und der Bundesregierung „klare Worte zum Fortbestand des Unternehmens“. Denn die Unsicherheit über die Zukunft schrecke auch die wenigen verbliebenen Kunden ab. 60 Prozent des Umsatzes von 750 Millionen Mark sind 1992 in Westeuropa erzielt worden. Eine Schließung der Buna-Werke wäre für die Region Halle-Merseburg eine soziale Katastrophe. Die Belegschaft von ehemals 18.000 Beschäftigten ist bereits auf 6.700 geschrumpft, 1993 sollen weitere 2.000 Stellen abgebaut werden.
Dennoch hält Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Saalbach an dem bisher geltenden Entwicklungskonzept fest, das das Kerngeschäft erhalten soll und einen Umsatz in den nächsten fünf Jahren von 1,3 Milliarden Mark verspricht. Rund 1,3 Milliarden Mark würden auch die nötigen Investitionen kosten.
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