: Lokalkoloratur : Traute Müller
LOKALKOLORATUR
Der Frühling fordert seine ersten Opfer: Vorneweg die Prominenz. Stellen Sie sich vor, Sie schauen morgens gutgelaunt aus dem Fenster und die Sonne lacht. Was tun Sie? Richtig, Sie schmeißen den muffigen Wintermantel in den Wäschekorb und schlüpfen in ihr leichtes Frühlings-Outfit. Leicht wie ein Rotkehlchen flattern Sie zu Ihrer Bushaltestelle, rein in die Linie 102 und ab gehts. Doch da schaut Ihnen ein Kontrolleur des HVV tief in die Augen und Ihnen steigt das Blut in den Kopf. Mist aber auch - die Fahrkarte liegt im Wäschekorb und Sie dem Kontrolleur vor Scham zu Füßen. Ein solcher Dienstmann machte gestern morgen einen ganz großen Fang: An seiner Angel zappelte die Aufsichtsratsvorsitzende des Hamburger Verkehrsverbunds. Und Senatorin, Traute Müller
Mitleid oder Häme, was meinen Sie? Der finanzielle Schaden hält sich ja wg. Monatskarte in Grenzen, mit einem schnöden Fünfer ist‘s getan. Doch die Vereinigung der Schwarzfahrer Hamburgs fordert Gerechtigkeit! Ämter hin oder her, Sie muß blechen. Müssen wir schließlich auch! Haben doch auch Frühlingsgefühle, oder? sako
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen