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"Wir leihen euch nie wieder etwas"

■ "Greenteam-Kids kämpfen öko-aktiv gegen die - von den Erwachsenen gemachte - Umweltzerstörung

kämpfen öko-aktiv gegen die — von den Erwachsenen gemachte — Umweltzerstörung

Automief, Verpackungsmüll und das Abschlachten der Wale ... Die Umweltschutzorganisation „Greenpeace“ mobilisiert ihren Nachwuchs zum Schutz der Umwelt. Heute startet in Hamburg eine dreimonatige Tour des „Greenteam“-Aktionsbusses. In 60 deutschen Städten soll der Bus — teilweise begleitet vom Luftmeßbus „Rudi Rüssel“ — die Aktionen des „Greenteams“ unterstützen und auf die Umweltzerstörung aufmerksam machen. Das Motto der Öko- Aktiv-Tour: „Ihr habt die Erde von uns Kindern nur geborgt — wir leihen euch nie wieder etwas.“

Über 1000 Greenteams umfaßt mittlerweile das Kinder- und Jugendprojekt der internationalen Umweltschutzorganisation. Allein in Hamburg arbeiten 50 Greenteams — Jugendliche im Alter zwischen 10 und 14 Jahren. Greenteam-Projektleiterin Gertrud Körbler: „Die Öko-Aktiv-Tour soll die Greenteams ermutigen, sich weiterhin für lokale und globale Umweltthemen einzusetzen. Darüber hinaus sollen wichtige Anliegen von Kindern und Jugendlichen sowie ihre Sorgen und Ängste ins öffentliche Bewußtsein gerückt werden.“

Die Greenteams bestimmen Art und Gestaltung ihrer Aktionen weitgehend selbst, die älteren Aktionisten leisten lediglich Unterstützungsarbeit. „Wir sind nur das Sprachrohr“, so Gertrud Körbler. Zum Auftakt der Öko-Aktiv-Tour findet heute im Altonaer Einkaufszentrum Große Bergstraße (10-14 Uhr) ein Infotag mit einer Palette an Aktionen statt. Die Kids werden Theater spielen, Straßen bemalen und eine Befragungsaktion durchführen. Die ausgefülllten Postkarten — „Herr Kohl, werden sie ökoaktiv“ — sollen Birne im Herbst persönlich übergeben werden. Körbler: „Viele Kinder in Deutschand sind verärgert über den Umgang der Erwachsenen und der Politiker mit dem Planeten Erde. Sie resignieren aber nicht und nehmen die Zukunft selbst in die Hand, damit die Erde nicht den Bach runtergeht.“

In verschiedenen Städten wird der Luftmeßbus „Rudi Rüssel“ den jungen Umweltschützern tatkräftig zur Seite stehen und auf die besondere Belastung von Kindern im Straßenverkehr hinweisen. Zu diesem Zweck werden die Luftmessungen in Höhe von 1,20 Metern durchgeführt — in Höhe einer Kindernase —, und nicht in 2,50 Metern Höhe, in denen die Behörden gern ihre Schadstoffmessungen durchführen. Bereits im vorigen Jahr hatte „Rudi Rüssel“ vor einem

1Kinderheim in der Ottenser Klopstockstraße geschnüffelt. Dabei hatte er alarmierende Werte festgestellt. Greenpeace-Luftexperte Karsten Smid: „In der Höhe einer Kindernase sind die Schadstoffbela-

1stungen durch den Autoverkehr um ein Vielfaches höher.“ Greenpeace stellte eine besonders horrende Luftbelastung durch das krebserregende Benzol fest. Es ist aber vor allem die Masse der Gifte, die die

1Kinder erkranken läßt. Smid: „Der ganze Gift-Cocktail greift das Immunsystem an, wir verzeichnen einen drastischen Anstieg von Allergien bei Kindern.“

Kai von Appen

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