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Warschauer Ghetto-Aufstand

■ Schwieriges Gedenken am 50. Jahrestag

Warschau/Berlin (taz) – „Jüdische Volksmassen, die Stunde naht. Ihr müßt bereit zum Widerstand sein! Ihr dürft Euch nicht wie die Hammel abschlachten lassen!“ – so hieß es in einem Aufruf der Jüdischen Kampforganisation im Warschauer Ghetto im Jahre 1943. Am Montag finden die offiziellen Feierlichkeiten in Warschau statt: Der Aufstand liegt fünfzig Jahre zurück. Im Vorfeld dieser Gedenkfeiern gab es religiös-politische Auseinandersetzungen um das Karmelitinnenkloster in Auschwitz, wo, so der Vorwurf, der „jüdische Friedhof christianisiert werden sollte“. Dieser Konflikt scheint sich zu beruhigen – aber ein anderer, den Polens Parlamentspräsident Wieslaw Chrzanowski hervorrief, schwelt weiterhin: Klaus Bachmann berichtet aus Warschau.

Der Ghetto-Aufstand hat in der Geschichte des Holocaust und im jüdischen Bewußtsein eine herausragende und umstrittene Bedeutung. „Wir sind Sklaven“, stellt der Aufruf fest. „Sobald einem aber ein Sklave nicht mehr von Nutzen ist, wird er einfach ausgerottet. Das sollte jeder von uns begreifen und sich ständig vor Augen halten.“ Mit der Frage, wann dieses Bewußtsein in – suizidalen – Widerstand umschlagen konnte, beschäftigt sich Dan Diner in einem Aufsatz.

Ein gerade erschienenes Buch versammelt Interviews mit Überlebenden des Aufstands, ein zweites beschreibt eindringlich die Topographie des Schreckens in Warschau: Rezensionen auf den Seiten Kultur und Politisches Buch. Seiten 13, 14, 15 und 21

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