piwik no script img

Täter ist immer die Frau

■ Betr.: Frauenfeindliche Berichterstattung der Hamburger Medien über "Kindermord in Lurup"

Betr.: Frauenfeindliche Berichterstattung der Hamburger Medien über „Kindermord in Lurup“

Wenn Männer fremdgehen oder weglaufen, das ist nichts Ungewöhnliches. Ehen halten heutzutage eben nicht ewig.

Wenn Männer saufen, randalieren, das Geld verspielen, mißhandeln, dann kann mann es verstehen, wenn „das arme Opfer“ ins Frauenhaus flüchtet.

Die Frau sollte aber unbedingt darauf achten, daß sie den zurückgelassenen Ehemann oder Exfreund nicht überfordert. Er könnte selbsmordgefährdet sein oder verhungern. Sie sollte auf keinen Fall die gemeinsamen Kinder zurücklassen, denn eine tote Mutter ist auf jeden Fall besser als eine Rabenmutter! Falls sie die Kinder dennoch nicht sofort mitnehmen kann, sollte sie auf gar keinen Fall dem Jugendamt oder etwa dem Gericht vertrauen, daß sie dem Kindeswohl entsprechend entscheiden!

Denn, läuft irgendetwas schief, macht sie sich auf jeden Fall schuldig. Die Familienprobleme lösen ist nun mal die alleinige Aufgabe der Frau!

Ansonsten heißt es, wie in den Hamburger Medien in der letzten Woche - unter ausdrücklicher Hervorhebung der besonders reißerischen und frauenverachtenden Berichterstattung am letzten Montag bei SAT, RTL, Radio Hamburg, Mopo vom Mittwoch: Der wahre Täter ist immer die Frau. Die autonomen Hamburger Frauenhäuser

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen