Bremer DGB-Vorsitzende Helga Ziegert erinnerte in ihrer Rede an den 1. Mai 1933...

Die Bremer DGB-Vorsitzende Helga Ziegert erinnerte in ihrer Rede an den 1. Mai 1933. Gustav Knoblauch (89), seit 75 Jahren IG-Metaller in Bremen, erinnert sich am Rande der diesjährigen Kundgebung daran, daß die Gewerkschafter sich damals aber trotz Versammlungsverbot der Nazis zu treffen verstanden: In einer Warteschlange vorm öffentlichen WC Am Wall. Wie die Nazis den 1. Mai 1933 inszenierten und die Kirche sich quasi aufdrängte und einen Gottesdienst offerierte (s. Foto „Altar der Arbeiter“) beschreiben Klaus Dyck und Jens Joost-Krüger in ihrer Lokalgeschichte der Bremer Maifeiern („Unsrer Zukunft eine Gasse!“, a.a.O.). Am 1. Mai 1933 versank die Stadt in einem Meer von Hakenkreuzfahnen. Über 70.000 Männer formierten sich am Nachmittag zu einer riesigen Marschsäule. Frauen und Jugendlichen war die Teilnahme am Maiumzug verboten. Sie durften den Vorbeiziehenden lediglich Erfrischungen reichen.

Foto/Text: Sonderdruck zur Ausstellung „100 Jahre Zukunft - Zur Geschichte des 1. Mai“ (hrsg. Inge Marßolek, Büchergilde Gutenberg, 1990)