: Es ist spät...
Es ist spät. Am Weg schläft der Krieg, unterm Kopf
einen Schnappsack gestopft mit Leben.
So spät, daß Dichter auferstehn,
ein Leiterwagen von zahmem Wind gezogen
hier stehn bleibt. Zigeuner springen herab springen
stracks hinein in den Tanz. Der Krieg
schläft, auf seinem Schnappsack, erwacht nicht
gehüllt in den Staub des Tanzes.
Scheppernder Kupferschmuck der Zigeunerinnen
wie billige Reime, wofür die Dichter
so teuer bezahlen. Der Krieg unterm Staub,
nicht beerdigt, kann erwachen noch.
Diese Dichter und Zigeunerinnen – die,
wie immer, voraussehn. Es ist spät.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen