Rote Khmer von UN-Truppen getötet

■ Kambodscha: Drei Kriegsparteien wollen Waffen zurück

Phnom Penh (AFP/AP/taz) – Pakistanische UN-Truppen haben im Norden Kambodschas mindestens zwei Kämpfer der kommunistischen Roten Khmer erschossen. Wie ein UN-Sprecher gestern berichtete, hätten die Rebellen zuvor die Stadt Choam Khsan mit Artillerie beschossen und dabei einen Blauhelm verletzt. In Nordwest- Kambodscha griffen Truppen der ehemaligen Bürgerkriegspartei FUNCINPEC Kämpfer der Roten Khmer an. Auf diese Weise wolle die FUNCINPEC zeigen, daß sie nicht mit den Rebellen zusammenarbeite, sagte ein UN-Vertreter.

Die Roten Khmer sind eine von vier Parteien in dem 1991 durch ein Friedensabkommen offiziell beendeten Bürgerkrieg. Seit ihrem Ausscheren aus der gemeinsamen Front versuchen sie, die Vorbereitungen für die von der UNO für den 23. bis 28. Mai angesetzte Parlamentswahl durch Anschläge zu stören. Die UN-Übergangsverwaltung (UNTAC) und die drei anderen Bürgerkriegsparteien, die im Obersten Nationalrat vertreten sind – die Regierung in Phnom Penh, die Nationalisten der KPNLF und die FUNCINPEC –, wollen an dem Wahltermin festhalten. Wie die Nachrichtenagentur Reuter am Samstag meldete, haben diese jedoch inzwischen um die Rückgabe ihrer vorwiegend leichten Waffen gebeten, die sie entsprechend der Friedensvereinbarung an die UNO ausgehändigt hatten. Sie begründeten dies mit den Anschlägen der Roten Khmer, die eine Entwaffnung weiterhin ablehnen.