piwik no script img

Bremerinnen für Frauen- und Fremdenfreundlichkeit

ANZEIGE

Bremerinnen für

Frauen- und Fremdenfreundlichkeit

Flüchtlinge suchen Schutz bei uns, in der „friedlichen“ und reichen Bundesrepublik.

Weltweit sind 80% aller Flüchtlinge Frauen und Kinder (UNO-Statistik). Sie sind Opfer von Kriegshandlungen: Zerstörung, Vertreibung, Vergewaltigung, Folter, Hunger, seelischen und körperlichen Verletzungen.

Sie sind Opfer von Verelendung als Folge von Ausbeutung im Nord-Süd-Gefälle und Ausbeutung in ihren eigenen Ländern; sie sind Opfer aufgrund ihrer Rechtlosigkeit und Unterdrückung wegen ihres Geschlechts.

Mehr als 80% der Kriegstäter sind Männer: Sie beginnen Kriege, führen sie an und führen sie aus. Sie greifen sich zuallererst Frauen und Kinder des „Gegners“ sowie zunehmend die Frauen auf „ihrer Seite“.

Männer sind verantwortlich für die Verelendung und Entrechtung der Frauen und Kinder. Sie sind schuld an ihrer Flucht.

Mehr als 90% der Verfolger dieser Flüchtlinge bei uns sind Männer: Sie sind Brandstifter, Volksverhetzer, Vergewaltiger, Totschläger, Grabschänder.

Uns werden Opfer und Täter vorgeführt, als hätten sie kein Geschlecht, als seien die Opfer nicht überwiegend Frauen und Kinder und die Täter nicht überwiegend Männer. Wir lehnen es ab, die Täter zu entlasten, indem wir das gesamtgesellschaftliche System verantwortlich machen.

Wir fordern Asylrecht für Frauen,

die wegen ihres Geschlechts und ihrer Sexualität verfolgt werden.

Wir fordern Flüchtlingshäuser für Frauen.

Wir rufen die BremerInnen auf,

— sich vor verfolgte Frauen und Kinder zu stellen:

— durch den Erhalt des individuellen Asylrechts,

— durch Gewährung von Schutz und Obdach,

— durch persönliche, finanzielle und rechtliche Hilfe;

— sich gegen die Verfolger zu stellen:

— durch die Benennung der Täter,

— durch rechtsstaatliche Verfolgung und Bestrafung der Täter,

und dadurch, die Biedermänner, Brandstifter und Mörder zur Verantwortung zu ziehen.

Frauen, wir müssen handeln!

Zeigt euer Entsetzen, Eure Trauer,

Euren Zorn: Tragt schwarz

jeden Samstag 12 - 13 Uhr am Dom

Interessierte Bremerinnen treffen sich am Mittwoch, 12.5.1993, 20 Uhr,

Ort: belladonna, Sonnenstr. 8, Bremen

Mehr als 160 Unterzeichnerinnen!

(weitere Zuschriften für Aufruf an: I. Bubenik-Bauer, Sonnenstraße 1, 2800 Bremen 1)

Spendenkonto: Rechtanwaltanderkonto J. B.-F. Sparkasse in Bremen, BLZ 29050101, Kto.-Nr. 1578004

Stichworte:

1. Frauenhaus Zagreb

2. Frauen-Flüchtlingshaus Bremen

3. Frauen-Flüchtlingsrechtsberatung

4. Anzeige

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen