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Vulkan-Konzern plant Gewinne für '96

■ Bilanz 1992 gedämpft optimistisch / Mit Rostock 25.000 Arbeitnehmer im Verbund

„Da wir nicht die Chance haben, die größten zu sein, müssen wir die schnellsten sein“, mit dieser Philosophie will Vulkan-Vorstands-Chef Friedrich Hennemann den Schiffbau- und Technologiekonzern organisieren: weitreichende dezentrale Verhandlungskompetenz, aber klare Beherrschungsverträge. 120 Fähnchen auf der Weltkarte dokumentieren Präsenz rund um den Globus. Erstmals ist in der Bilanz 1992 für die Vulkan Verbund AG ein Überschuß von 2,6 Millionen ausgewiesen, 19,2 Millionen Verlustvortrag konnten zudem getilgt werden.

Mit 1,6 Milliarden Mark Umsatz bestimmte der Bereich Schiffbau immer noch den Konzern, hinzugerechnet werden muß der Marineschiffbau (89 Mill.) Daneben stehen aber die Bereiche Industrie (351 Mill.) und Elektronik/Systemtechnik mit über 1,5 Milliarden Umsatz. Der Elektronik-Bereich, der bisher noch in die beiden Firmen Atlas Elektronik und STN zerfällt, soll nun endlich zusammengeführt und in funktionsbezogene neue Einheiten untergliedert werden.

Während in Hennemanns Terminologie die Jahre 1990 bis 1992 die der Entwicklung des neuen

Gemeinsam stark: die Vulkan-Chefs Triebold und HennemannFoto: K. Heddinga

„Unternehmenskonzepts“ sind, soll bis Ende 1993 klar sein, ob bis Ende 1996 die „Dividendenfähigkeit“ wieder erreicht werden kann. Von ca. 40.000 Aktionären geht Hennemann aus, jedenfalls müsse der Konzern insgesamt 80.000 Geschäftsberichte drucken, und diese

hier die Männer

in Anzügen

Kapitalgeber verzichten nun schon seit Jahren auf Wertsteigerungen und Erträge.

Immerhin hat es der Vulkan- Chef geschafft, sie solange zu vertrösten und auf dem langen Weg vom defizitären Werft-Betrieb zum Weltkonzern mitzunehmen: der Vulkan sieht sich inzwischen auf einer Stufe neben den europäischen Großen. Hennemann war mit in der Kanzler-Delegation in Ostasien, um Schiffbau-Aufträge einzufädeln und mit dem Wirtschaftsminister in China.

Die Mitarbeiterzahl des Verbundes ist unter Einbeziehung der anteiligen Übernahme der Neptun Industrie Rostock GmbH auf rund 25.000 gewachsen. Bis zum Jahre 1996 sollen in Mecklenburg

-Vorpommern eine Milliarde investiert werden — zum großen Teil von der Treuhand bezahlt. „Keine Subvention, sondern ein Ausgleich für das, was der Kanzler als Resultat von 40 Jahren sozialistischer Mißwirtschaft bezeichnet“. Sorge macht dem Vorstands- Chef da die harte Linie von Gesamtmetall im Tarifkonflikt: Hennemann lobte ausdrücklich die gute Arbeitsmoral der Ostdeutschen — bis zum Streik. Jetzt wachse da der sozialpolitische Sprengstoff — die Arbeitnehmer müßten ansehen, „wie Verträge nicht eingehalten werden“. Hennemann erklärte sich loyal zu Gesamtmetall, aber: „Gesamtmetall hat seinen Sitz in Köln, das ist ein bißchen weiter weg.“ K.W.

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