: Außer Pressing nichts gewesen
■ Läuft nicht mit und nicht über links / Unnötiges 2:2-Unentschieden gegen den 1. FC Kaiserslautern
Das Flutlicht des Volksparkstadions strahlt den Fahrgästen der S3 am Freitagabend bereits in Langenfelde in die Augen: Das stimmt feierlich. Am Stadion angekommen schlägt die Stimmung in Ernüchterung um: Nur 14 100 sind da, nicht genug, um das Stadionbeton igno-
1rieren zu können. Bonjour Tristesse.
Von dieser können sich die Fans der zu Saisonende scheidenden, unermüdlich rackernden Nummer fünf, Wuschi Rohde, und seiner Crew erst in der 38. Spielminute verabschieden. Zuvor kontrollierten die Gäste die glitschig-rutschige Partie durch ruhigen und planvollen Aufbau. Nach einer guten halben Stunde jedoch gelang Jürgen Hartmann ein äußerst präziser Paß von rechts auf Florian Weichert, der den Aufsetzer seitlich aus der Luft annahm und in die Maschen setzte. Erstmals übertönte der Jubel in der Westkurve das stoisch-unbeirrbare Gedröhn der Dreihundertschaft vom Betzenberg. Drei Minuten später hatten die Fans der roten Teufel erneut Gelegenheit eine Trommelpause einzulegen und die nassen Schals auszuwringen. Jörg Bode, der bis zur Auswechslung in der 74. Minute durch seinen laufstarken Einsatz überzeugte, servierte Thomas von Heesen das Rund von rechts, über links lief nicht eine HSV-Aktion, so präzise, da dieser nur noch einzuschlenzen brauchte. Fazit: 2:0 Halbzeitstand. Der 1. FC Kaiserslautern spielte nach der Pause druckvoll nach vorn auf: „Worauf wir kontrolliert kontern wollten, was uns leider nicht gelang“, kommentierte Benno Möhlmann nach der Begegnung mäßig geknickt. Marco Haber und Michael Zeyer jedenfalls schossen die Anschlußtore. „Gottseidank, Mensch“, beglückwünschten am Stadiongitter wartende Fans aus der Pfalz FC-Stürmer Markus Marin nach dem Duschen erleichtert.
Gespielt hatte der HSV besser als gegen Saarbrücken, da waren sich alle einig, obwohl das düstere Treffen letzte Woche 2:0 für die Elbjungs ausging. Schlußwort Möhlmann: „Im Hinspiel lagen wir 0:2 zurück und holten den Rückstand auf, diesmal wars umgekehrt.“ Claudia Thomsen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen