: Dämliche Autobesitzer
KFZ-Innung und Polizei machen mobil gegen ■ Autodiebstähle
„Autofahrer kaufen lieber tolle Sonderfelgen für 4000 Mark als eine vernünftige Diebstahlssicherung für rund 1000 Mark.“ Wer dies sagt, muß es wissen. Erwin Wolkenhauer, Obermeister der Kraftfahrzeug-Innung Hamburg, eröffnete gestern zusammen mit dem „Verein zur Verhütung von Diebstahl e.V.“ und der Polizei die Aktion „Schützen Sie Ihr Auto vor Dieben“. Bis zum 2. Juli wollen die Veranstalter mit Infoständen in Einkaufszentren und auf Wochenmärkten „das Bewußtsein der Autofahrer verändern“.
Die Zahlen sprechen für sich: Bei knapp 800 000 zugelassenen Kraftfahrzeugen in Hamburg registrierte die Polizei rund 9500 Kfz- Diebstähle und 60 000 Kfz-Aufbrüche. Nicht selten haben die Autofahrer selbst schuld. Täglich, so Wolkenhauer, stehen auf den Hamburger Park+Ride-Plätzen etwa 1000 Fahrzeuge unverschlossen herum, manchmal sogar mit stekkendem Zündschlüssel. Aber auch die handelsüblichen mechanischen Sicherungen, wie Lenkradkrücken, kommen bei Wolkenhauer nicht gut weg. Bei einem Test in der Kfz- Innung wären sämtliche Schlösser binnen weniger Sekunden geknackt worden.
Sicherheit biete dagegen eine „Wegfahrsperre“ samt Alarmanlage. „Für das Neutralisieren der Elektronik benötigt ein Fachmann vier bis fünf Stunden“, so Wolkenhauer. Die Langfinger, die nach einer Polizeistudie vorzugsweise in den Nächten zum Samstag und Montag arbeiten, stehen längst nicht mehr auf Nobelkarossen. Ihre Hitliste führen mit Abstand sämtliche VW- und Opel-Modelle an. Norbert Müller
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