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Walfang wird Norwegen teuer

■ Nach Boykott wächst Druck der Wirtschaft, Jagd zu stoppen

Oslo (taz) – Noch liegen die norwegischen Walfangschiffe an den Kais. Wenn es nach der gewandelten Stimmung in der Exportwirtschaft und der Bevölkerung des Landes geht, soll dies auch so bleiben. Der Umschwung in Norwegen ist Folge der Boykottaktionen aus Deutschland, Großbritannien und den USA. Björn Svensen, Informationschef des Exportrats der norwegischen Wirtschaft: „Viele haben gemerkt, daß es diesmal offensichtlich ernst wird.“ Nach seinen Informationen belaufen sich die in Kraft getretenen Boykottankündigungen auf über 300 Millionen Kronen – das Zehnfache der Wertschaffung, die vom diesjährigen Walfang zu erwarten wäre.

Allein der Beschluß der deutschen Tengelmann-Lebensmittelkette, norwegischen Lachs und Jarlsberg-Käse aus den Regalen zu nehmen, könnte die Volkswirtschaft jährlich 100 Millionen Kronen (zirka 23 Millionen Mark) kosten. Neben Tengelmann haben bereits die Fischveredelungsbetriebe Beeck-Feinkost in Hamburg und Lacroix sowie die englischen Lebensmittelhändler Nows, Glenryk und Ken Bell norwegische Waren aus dem Angebot gestrichen. In Italien haben UmweltschützerInnen einen Boykottaufruf gegen norwegischen Trockenfisch gestartet. Svensen befürchtet langfristige Folgen: „Wir haben in den letzten Jahren Millionen investiert, um norwegischen Markenwaren einen Platz in Europas Regalen freizuboxen. Verschwinden wir auch nur eine Zeitlang wieder vom Markt, waren das alles zum Fenster herausgeworfene Gelder.“ Reinhard Wolff

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