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"Der Senator will seit zwei Jahren ..."

■ ...aber er kommt nicht / Forum für ökologische Verkehrserziehung zeigt: Bei Schülern hat das Umdenken längst eingesetzt

zeigt: Bei Schülern hat das Umdenken längst eingesetzt

Für RadlerInnen sieht es immer noch ziemlich mies aus in Hamburg. Diesen Eindruck werden SchülerInnen aus der Diskussion mit Hamburger Politikern und Verkehrsexperten nach Hause genommen haben. Beim ersten Hamburger Forum für ökologische Verkehrserziehung, das gestern im Institut für Lehrerfortbildung über die Bühne ging, stellten sie sachkundige Fragen, bekamen aber nicht unbedingt ebenso sachkundige Antworten.

Bausenator Eugen Wagner sah sich mit seinem mittlerweile fast zwei Jahre alten Versprechen konfrontiert, das Hamburger Radwegenetz zu verbessern und versicherte auch gestern wieder: „Wir wollen etwas für den Radverkehr tun.“ Podiumsnachbar Thorsten Prinzlin vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub: „Der Senator will seit zwei Jahren, aber es tut sich nichts“. Die Hamburger Radwege seien teilweise nichts als bessere Feldwege und extrem gefährlich.

Das erleben auch die Schüler der Erich-Kästner-Gesamtschule in Farmsen täglich. Sie überreichten dem Senator gestern das kompakte und „niederschmetternde“ Ergebnis ihres Radwegetests: „Wir hoffen, daß sich wirklich mal was ändert. Am Berner Heerweg fehlt zum Beispiel seit langem ein Markierungsstreifen für den Radweg. Da fahren die Autos katastrophal. Wenn man nicht höllisch aufpaßt, kommt man unter die Räder.“

An Martin Runkel vom Direktorium des Hamburger Verkehrsverbandes richtete eine Schülerin die Forderung nach Fahrradwaggons in U- und S-Bahnen. Für zusätzliche Waggons sei kein Geld da, so Runkel: „Politiker setzen aus unserer Sicht die Prioritäten nicht richtig. Deswegen gibt es Geld für die vierte Elbtunnelröhre und für den Nahverkehr zu wenig“. Wasser auf die Mühlen von Boris Lotze von der Hamburger SchülerInnenkammer: „Die Leute in den entscheidenden Positionen denken nicht für Radfahrer, sie sind selbst Autofahrer“. Das Rathaus sei voll mit Leuten, die immer noch „voll aufs Auto setzen“; es fehle der politische Wille, etwas zu verändern. Auch Bausenator Wagner fällt nichts Besseres ein, als zu verkünden: „Hamburg ist eine Metropole. Es gibt hier Leute, die für, und Leute, die gegen das Auto sind.“

Auf die jüngere Generation hofft Gunter Bleyer vom neu eingerichteten Referat Verkehrserziehung in der Schulbehörde: „Wir wollen verhindern, daß die SchülerInnen blind in die Motorisierung hinein

1erzogen werden“. Hamburg sei das erste und einzige Bundesland, in dem Verkehrserziehung zugleich Umwelt-, Sozial- und Sicherheitserziehung sei. An zahlreichen Hamburger Schulen laufen seit Monaten

1Projekte und Aktionen zu Themen wie Radfahren und öffentlichem Nahverkehr. Zum gestrigen Forum über die Ziele und Grundsätze dieser Erziehung waren gestern an die 200 TeilnehmerInnen gekommen.

1Schwärmt Bleyer: Daß VertreterInnen von Umwelt- und Innenbehörde, Polizei und Baubehörde, Eltern und Verkehrsinitiativen beteiligt waren, war „das Tolle an diesem Forum.“ VM

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