: CO2-Schleudern von VW
■ Hauptversammlung in Hamburg
Hamburg (taz/AP) – Die AktionärInnen von VW mußten gestern auf dem Weg zur Hauptversammlung einen aufgehängten Golf passieren. Greenpeace wollte sie mit der Aktion dazu motivieren, den Vorstand wegen seiner klima- und umweltfeindlichen Politik nicht zu entlasten. Autos mit einem Benzinverbrauch von 2 Litern seien möglich; aber die angebotenen Wagen verbrauchen im Durchschnitt 9,25 Liter auf 100 Kilometer. Weil VW mit einem Marktanteil von 25 Prozent in Deutschland der größte Autohersteller der Republik sei, seien die Wagen des Wolfsburger Konzerns „in der Summe die größte CO2-Schleuder“, heißt es in einer Greenpeace- Erklärung.
Im Kongreßzentrum aber interessierte man sich viel mehr für die negative Presse über den neuen VW-Einkaufschef. Die Führungsspitze des Volkswagen-Konzerns stellte sich geschlossen hinter Jose Ignacio Lopez de Arriortua. „Der Aufsichtsrat weist mit Nachdruck die Vorwürfe zurück, Herr Lopez und sieben Mitarbeiter hätten ihre Geheimhaltungspflichten gegenüber ihren ehemaligen Arbeitgebern Opel und General Motors verletzt.“ Vor 2.406 Aktionären erklärte Klaus Liesen, Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens, weiter: „Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG spricht Herrn Lopez sein uneingeschränktes Vertrauen aus und bringt erneut zum Ausdruck, daß das Unternehmen sich glücklich schätzt, Herrn Lopez gewonnen zu haben.“ Er dementierte ausdrücklich Gerüchte, das Gehalt von Lopez betrage jährlich mehr als fünf Millionen Dollar: „Die vertragliche Wirklichkeit beträgt weniger als ein Drittel dieser Summe“.
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