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Rock'n Roll und Ku-Klux-Klan

■ Urdrü v. 18.6.'93

Seit Oktober'92 habe ich die taz wieder im Abo und lese die meisten Artikel gerne, auch manchmal gerade dann, wenn in ihnen von meiner Person abweichende Positionen vertreten werden. Heute mal Kritik zur Berichterstattung (bzw. —unterlassung) über Rockmusik (I know,it's only Rock'n Roll ,but I like it).

Nun dachte ich, wenn schon in Hannovers Niedersachsenstadion wegen provinzlerischen Nörglern (womög-lich auch NörglerInnen) das U2-Konzert nicht stattfinden durfte, daß ich in diesem speziellen Fall mal einen Vorteil von der Bremer Ausgabe hätte, nämlich den, einen Bericht über den Bremer U2-Gig zu bekommen; aber nix da. Schon mal sehr ärgerlich.

Nun mußte ich am 18.6. in „URDRÜS WAHRE KOLUMNE“ lesen, als Witz ge- tarnt , daß Ulrich Reineking-Drügemöller Axl Rose einen tödlichen Unfall wünscht, weil Guns'n Roses angeblich eine „Agit-Prop-Truppe des Ku-Klux-Klan“ seien. So ein hanebüchener Scheiß kann nur von jemanden mit null Ahnung von der Hard Rock Scene geschrieben wer den und der zudem die Texte G'n R nicht kennt. Ganz abgesesehen von der üblen Diffarmierung, die damit den 10tausenden von Fans zugemutet wird und der unglaublichen Menschenverachtung, die in solchen „Scherzen“ dokumentiert wird.

An dieser Stelle bitte nicht wieder das alles und nichts sagende Zitat „Satire darf alles“ erwidern. Auch Tucholsky konnte sich irren!

1. Falls die oben zitierte Ansicht Konsens in der taz Redaktion ist, werdet ihr wohl keinen Wert darauf legen , daß jemand ein taz-Abo hat, wo auch G'n R-CDs stehen und supergern gehört werden, also nach der Klassifizierung potentiell eine Ku-Klux- Klan-Anhängerin, oder?

2. Falls doch andere Meinungen existieren , bitte auch jene veröffentlichen. Übrigens würd' ich gerne die Fakten, so es sie gibt, mitgeteilt bekommen, die zu obiger Einschätzung des U. Reine-king-Drügemöller und der Anti-Rassismus-Ini des Astas geführt haben. Trifft 1. zu kündige ich deshalb das taz-Abo Trifft 2. zu, bleibe ich Abonnentin und höre noch von euch, o.k.? Christine Mohring, Hannover

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