piwik no script img

Gemeinsame Werbung

■ Marketing für Privat- und Staatsradio

Öffentlich-rechtliche und private Rundfunksender in Berlin und Brandenburg wollen auf dem hartumkämpften Werbemarkt künftig gemeinsam agieren. Ab 1. Januar 1994 werden Berliner Rundfunk, 104,6 RTL Berlin und Radio B2 die IPA-Berlin-Kombi sowie gemeinsam mit Antenne Brandenburg die IPA-Berlin/ Brandenburg-Kombi bilden. Die Vermarktung der nationalen Werbezeiten übernimmt die IPA Produktions- und Werbegesellschaft für Funk und Fernsehen mbH in Frankfurt/Main. Die regionale Vermarktung erfolgt weiterhin in Eigenregie. Bislang einzige Berlin- Kombi ist die von „Radio Marketing Service“ (RMS), der Radio Energy 103,4, r.s.2, Hundert,6 und noch bis Jahresende der Berliner Rundfunk angehören.

Die Geschäftsführer der vier Sender begründeten den geplanten Zusammenschluß im Werbebereich gestern mit der „Undurchsichtigkeit“ des hiesigen Medienmarktes für die Werbebranche. „Die Transparenz läßt äußerst zu wünschen übrig“, sagte IPA-Geschäftsführer Ulrich Schiffler, der eigenen Angaben zufolge „die Werbung zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Kunden heranbringen will“. Die vier Kombi- Partner wiederum erhoffen sich von der gemeinsamen nationalen Vermarktung eine ausgewogenere und genauere Präsentation gegenüber der Werbewirtschaft.

Vor dem Hintergrund des „völlig überhitzten Radio-Werbemarktes“ appellierten die Geschäftsführer an die Medienanstalt Berlin-Brandenburg, keine weiteren Sender mehr zu lizenzieren, ehe die neu auf dem Markt befindlichen sich nicht konsolidiert haben. Angesichts der „Fragmentierung des Hörermarktes und der entsprechenden Zerkrümelung des Werbevolumens“ von nur 130 Millionen Mark brutto bei zehn werbetragenden Programmen sei die Vermarktungs-Kooperation eine vernünftige Alternative zu einem Verdrängungswettbewerb, sagte der Geschäftsführer des Berliner Rundfunks, Claudio Funke. ADN

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen