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Geburtenrückgang-Ost

■ Sozialministerin Hildebrandt spricht von „Katastrophenzustand“

Bonn (AFP/taz) – Der starke Geburtenrückgang in Ostdeutschland ist nach Ansicht der brandenburgischen Sozialministerin Regine Hildebrandt „vergleichbar mit Katastrophenzuständen“. Die Geburtenrate sei im vergangenen Jahr im Vergleich zu 1989 um 62 Prozent gesunken, sagte die SPD- Politikerin am Samstag im Saarländischen Rundfunk. „Von drei Kindern werden jetzt zwei nicht mehr geboren.“ Im Vergleich zu 1985 liege der Rückgang sogar bei 70 Prozent.

Als Ursache für den Rückgang nannte Hildebrandt, daß die „Umgebungsbedingungen früher für Familien mit Kindern und vor allem für Alleinerziehende wesentlich günstiger waren als jetzt“. Hinzu komme die „extreme Verunsicherung“ der Menschen. Außerdem seien zwei Drittel aller Arbeitslosen in den neuen Ländern Frauen. Die Frauenarbeitslosigkeit liege derzeit bei 20,4 Prozent. 57 Prozent aller alleinerziehenden Frauen in Ostdeutschland seien arbeitslos. In einer solchen Situation werde sehr vorsichtig damit umgegangen, Kinder in die Welt zu setzen, „weil man nicht weiß, wie man sie nachher großkriegen soll“.

Als Konsequenz aus dem Geburtenrückgang forderte die CSU- Politikerin Männle die Gemeinden auf, den vom Bundestag beschlossenen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz auch zu verwirklichen. Männle kritisierte, daß der Erziehungsurlaub von Männern noch nicht einmal von zwei Prozent wahrgenommen werde.

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