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Skins soffen, „Liga“ tarnte sich

■ Protest gegen Treffen der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“

Frankfurt/Main (taz) – In Gießen demonstrierten am Sonnabend rund 1.000 Menschen gegen die Absicht der rechtsextremistischen „Deutschen Liga für Volk und Heimat“, in der nahegelegenen kleinen Fachwerkstadt Staufenberg an der Lahn einen sogenannten Gründungsparteitag zu veranstalten. Sowohl die Kommune Staufenberg als auch der Landkreis Gießen hatten den Neonaziaufmarsch verboten. Auf der als Treffpunkt für den Parteitag genannten Staufenburg in Staufenberg seien denn auch – nach Polizeiangaben – keine Rechtsradikalen zu sehen gewesen. AntifaschistInnen aus Frankfurt/Main, die am Sonnabend vor Ort waren, vermuten allerdings, daß das Treffen der Neonazis unter dem „Deckmantel einer Geburtstags- oder Hochzeitsfeier“ in kleinerem Umfang dennoch stattgefunden habe.

Wie die Gruppe „Antirassistisches- und antifaschistisches Notruftelefon“ in Frankfurt/Main gestern mitteilte, hätten sich am Sonnabend zeitgleich und unter den Augen der Polizei rund 30 Skinheads auf der Autobahnraststätte Wetterau versammelt. Nach den Recherchen der Antifaschisten hätten die Skinheads eindeutig verfassungsfeindliche Symbole wie etwa ein „dreizackiges Hakenkreuz“ mit der Überschrift „Treue und Ehre“ als Aufnäher getragen. Dennoch habe die Polizei nicht eingegriffen. Die Skins aus der gesamten Republik waren unterwegs zu einem „Sauf-Fest“ (Antifa) auf einem Grillplatz in der Nähe des Taunusstädtchens Grävenwiesbach. Dort wurden von Antifaschisten aus der Region im Verlauf des Abends rund 100 Skinheads gezählt. Auch in Grävenwiesbach hätten die Skins – „unbehelligt von der Polizei“ – Bomberjacken mit Nazisymbolen tragen dürfen.

Während die Skins unbelästig ihr „Sauf-In“ hätten veranstalten können, sei es auf einem Antifa- Konzert in Inheiden im Landkreis Gießen vor Wochenfrist zu einem „regelrechten Polizeiüberfall“ gekommen, klagten die Antifas. Kpk

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