piwik no script img

Vor die Hunde gehen

Heute vor 40 Jahren begann die kubanische Revolution. Stell Dir vor, in Havanna ist die Feier, und keiner geht hin: Treibstoffmangel legt die Insel lahm, Kubas Wirtschaft geht am Stock, die Industrie liegt brach, und die schlechte Ernte sorgt für noch weniger Brot, Diesel und Düngemittel im nächsten Jahr.

Stell Dir vor, in Kuba fällt die Revolutionsfeier aus, und in Washington jubelt niemand: Eine weitere Politik der wirtschaftlichen Strangulation Kubas könnte auch für die USA unangenehme Folgen haben. Mit dem Wohlstandswettbewerb ist es ohnehin vorbei: „Es geht nur noch darum“, sagt Mike in West-Virginia, „ob wir vor die Hunde gehen.“

Der typische Kumpel aus den USA ist Mitte 40 und arbeitet in einer Zeche, deren Vorkommen in zehn Jahren erschöpft sein wird. Dann ist er zu jung für die staatliche Sozialversicherung — und zu alt, um einen neuen Job zu finden. Er ist reif für die Armut made in USA. Seiten 9, 10 und 11

Foto oben: Ein Mundharmonika-Spieler

in New York, 5th Avenue;

Christopher Smith/Impact Visuals

Foto unten: Volksküche in Havanna;

Hector Barrientos

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen