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Anpfiff zum Auftakt

■ Gestern wurde das Jugendumweltfestival eröffnet

Magdeburg (taz) – Ministerielle Umweltschützer haben nichts zu suchen bei AufTakt, dem großen internationalen Umweltfestival, das gestern in Magdeburg begann. „Das ist ein von unten organisiertes Festival, überwiegend von Jugendlichen für Jugendliche“, erklärt Mitorganisator Johannes Leiner die Weigerung von AufTakt, Regierungspolitikern die Chance zur Selbstdarstellung einzuräumen. „Und nicht zuletzt sind wir von den meisten Ministerien des Bundes und der Länder ja auch kaum unterstützt worden.“ Oft geschah sogar das Gegenteil.

Zum Beispiel bei der Energieversorgung. Geplant war, den Strom für das Fest weitgehend über eine 5-kW-Solaranlage zu beziehen, die auf dem Dach der Stadthalle installiert und nach Abschluß des Festivals der Stadt Magdeburg geschenkt werden sollte. „Aber das hätte finanziell nur funktioniert, wenn diese Anlage in das 1.000-Dächer-Programm des Bundes aufgenommen worden wäre“, sagt Rasmus Grobe von der Festivalleitung. Der Bund aber weigerte sich. So muß das Festival jetzt teilweise aus einer 1,5-kW- Demonstrationsanlage versorgt werden, die anschließend wieder abgebaut wird.

„Auch bei uns wird also ein großer Teil des Stroms aus der Steckdose kommen“, sagt Holger Wolpensinger vom Arbeitskreis Energie. Er hofft aber, daß durch langfristige Ausgleichsmaßnahmen die Energiebilanz des Festivals doch ausgeglichen ist. „Ein privater Haushalt in der Nähe Magdeburgs wird jetzt über das 1.000-Dächer-Programm eine solche Solaranlage installieren, die im Laufe ihres Lebens hoffentlich so viel Strom ins Netz zurückgibt, wie wir auf dem Festival verbrauchen.“ Mit dem Verkauf von Energiesparlampen will Wolpensinger außerdem dafür sorgen, daß der verbrauchte Strom an anderer Stelle langfristig wieder eingespart wird.

Zwischen 10.000 und 15.000 TeilnehmerInnen, zumeist RadlerInnen, erwarten die OrganisatorInnen. Die längste Tour startete schon am 5. Juni am Nordkap, führte über Spitzbergen, Norwegen, Schweden und Dänemark und schloß sich schließlich einer deutschen Sternradtour nach Magdeburg an. Die deutschen Sternradler bringen allein schon 7.000 Streckenkilometer zusammen.

Finanzielle Unterstützung von der Stadt Magdeburg bekommt AufTakt nicht. Umweltstadtrat Gerhard Ruden (Bündnis 90/ Grüne) hatte versucht, beim Haushaltsausschuß noch Geld lockerzumachen. Bei Stimmengleichheit wurde Rudens Antrag wenige Tage vor Festivalbeginn abgelehnt. Eberhard Löblich

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