: Sehr aufrichtig,sehr konsequent
■ betr.: "Karenztage - Pflege allein zahlen", taz vom 28.7.93
betr.: „Karenztage – Pflege allein zahlen“, taz vom 28.7.93
Für die Finanzierung der Pflegeversicherung wurde anfangs vereinbart, daß ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen die Beiträge je zur Hälfte zahlen. Dann wurde darüber nachgegrübelt, wie man die ArbeitgeberInnen dabei entlasten kann. Der skandalöse Vorschlag, Karenztage einzuführen, würde bedeuten, daß die ArbeitnehmerInnen die Kosten für die Pflegeversicherung zu etwa 120 Prozent tragen würden.
Niemand, auch nicht SPD und Gewerkschaften haben darüber nachgedacht, wie die ArbeitnehmerInnen entlastet werden könnten. Jetzt haben einige Abgeordnete von CSU und FDP endlich erkannt, daß das Konzept der ArbeitgeberInnenbeteiligung sowieso schon ad absurdum geführt wurde, und ließen die Hosen runter: Sollen die ArbeitnehmerInnen doch lieber gleich alles selber zahlen! Sehr aufrichtig, sehr konsequent! Nicolas Frank, Mainz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen