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Gen-Tech-Medikament zugelassen

■ Präparat für Bluter mit HIV-Gefahr begründet

Berlin (dpa) – Das erste gentechnisch hergestellte Präparat zur Behandlung der Bluterkrankheit (Hämophilie) ist seit einigen Tagen in Deutschland zugelassen. Die Zulassung des Blutgerinnungsfaktors VIII mit dem Handelsnamen „Recombinate“ der amerikanischen Firma Baxter Hyland Division für Deutschland erfolgte bereits am vergangenen Freitag, bestätigte ein Vertreter des Bundesgesundheitsamtes gestern in Berlin. Mit dem Präparat läßt sich das Risiko einer Virusübertragung, etwa des Immunschwächevirus HIV oder des Hepatitisvirus, zuverlässig ausschalten, begründet die Herstellerfirma die Entwicklung des Produkts. Bislang mußte der Blutgerinnungsfaktor aus menschlichem Blutplasma gewonnen werden.

Die Entscheidung für Deutschland erfolgte nach den neuen EG- Richtlinien zur vereinfachten Zulassung von sogenannten High- Tech-Medikamenten. Danach hatte Mitte Mai der Europäische Arzneimittelspezialitäten-Ausschuß in Brüssel eine Empfehlung für eine EG-weite Freigabe des sogenannten rekombinanten Blutgerinnungsfaktors ausgesprochen. Dieser Empfehlung folgte Deutschland als viertes EG-Mitgliedsland. Holland, Dänemark und Frankreich hatten schon vorher die Freigabe beschlossen.

Der mit Hilfe von speziellen Tierzellen in größeren Mengen gentechnisch gewonnene Blutgerinnungsbestandteil macht Bluter unabhängig von Humanplasma. In Deutschland leiden etwa 6.000 bis 8.000 Menschen, vorwiegend Männer an der seltenen Erbkrankheit Hämophilie. Die Gefahr dieser Krankheit besteht in unkontrollierbaren Blutungen, die bis zum Tode führen können.

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