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Entlastende Zeugen

■ Prozeß gegen Jugendliche, die angeblich Mitschüler aufhängten

Die drei Jugendlichen, die laut Anklage im Januar versucht haben, einen 16jährigen Mitschüler einer Köpenicker Schule zu hängen, sollen von Klassenkameraden entlastet worden sein. Wie am Dienstag aus der nicht öffentlichen Verhandlung vor dem Landgericht zu erfahren war, hatte das Opfer nach Angaben der Zeugen zu keiner Zeit in der Luft gehangen. Laut Anklage hatten die mutmaßlichen Täter in der Sporthalle die Schlinge eines Judoseils um den Hals des 16jährigen geschlungen, ihn auf eine Bank gestellt und über ein Lüftungsrohr einige Zentimeter in die Höhe gezogen.

Bereits am ersten Verhandlungstag vorige Woche hatten die drei 17jährigen wegen versuchten Totschlags beschuldigten Schüler eine Tötungsabsicht in Abrede gestellt. Das Opfer, das in der Klasse als Außenseiter galt, soll sich dem Vernehmen nach im Prozeß nicht eindeutig geäußert haben, ob das Seil tatsächlich hochgezogen wurde. Anfeuerungsrufe durch Mitschüler – wie von den Angeklagten geschildert – sollen die betroffenen Klassenkameraden vor Gericht abgeschwächt haben. Die Jugendlichen hätten sich sonst möglicherweise selbst strafbar gemacht.

Der Vorfall hatte Anfang des Jahres für Aufsehen gesorgt. Die Schulleitung war öffentlich dafür kritisiert worden, den angegriffenen Schüler ohne Begleitung oder Hilfe nach Hause geschickt zu haben. Der Prozeß wird am Donnerstag fortgesetzt. dpa/taz

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