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Diplomatische Rache

■ Ankara weist Schweizer Botschafter aus / Mord in Bern war „Notwehr“

Ankara/Bern (AP/AFP) - Die türkische Regierung hat gestern mittag den Schweizer Botschafter des Landes verwiesen. Paul-André Ramseyer und zwei weiteren Diplomaten bleiben sieben Tage Zeit, um ihre Sachen zu packen, teilte das Außenministerium in Ankara mit. Der Rausschmiß ist eine Vergeltungsmaßnahme. Erst in der vergangenen Woche hatte die Türkei ihren eigenen Botschafter Kaya Toperi aus Bern abgezogen, um ihn vor Ermittlungen der Schweizer Behörden zu bewahren. Aus seiner Botschaft heraus war Ende Juni ein junger kurdischer Demonstrant in Bern erschossen worden. Inzwischen ist der Ex- Botschafter auf einen nicht genannten Posten versetzt worden.

Der türkische Außenminister Hikmet Cetin bekräftigte am Montag, daß die Botschaftsangestellten in Bern in Notwehr gehandelt hätten. Zugleich warf er der Schweiz vor, ihre Haltung in der Angelegenheit könne als indirekte Unterstützung des Terrorismus ausgelegt werden.

Die Zuspitzung des schweizerisch-türkischen Konflikts fällt mit der Entführung von drei Schweizern am vergangenen Donnerstag in Türkisch-Kurdistan zusammen. Sie waren auf der Suche nach den Resten der Arche Noah am Berg Ararat unterwegs.

Bei der Befreiung von vier anderen ausländischen Touristen – zwei Briten und zwei Afghanen – erschossen türkische Soldaten bei der Stadt Batman am Wochenende sieben Menschen. Nach offiziellen Angaben waren die Opfer PKK-Mitglieder und verantwortlich für die Entführung. Über die in der vergangenen Woche von der PKK entführten anderen ausländischen Touristen – darunter zwei Deutsche – liegen keine neuen Informationen vor.

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