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„Free Shop“ statt Neubauten

■ „Bremer Commune“ will am Weidedamm „Selbstversorgungskooperative“ einrichten

Das Parzellengebiet am Weidedamm in Findorff soll nach dem Willen der „Bremer Commune“ zu einem Beispiel für „ganz andere Lebens-, Arbeits- und Wohnzusammenhänge“ werden. Dafür soll nicht nur die umstrittene Bebauung des Geländes verhindert, sondern auch eine „Selbstversorgungskooperative“ eingerichtet werden. Sie soll nach dem Vorbild einer ähnlichen Gruppe in Peterswerder „eine konkrete Alternative“ zur geplanten Nutzung bieten.

Die Idee der Selbstversorgungskooperative, erläutert Till Mossakowski von der Koop Peterswerder, liegt in dem Satz „Alle nehmen nach ihren Bedürfnissen, alle geben nach ihren Möglichkeiten“. Die etwa 50 Mitglieder in Peterswerder engagieren sich bei der Landarbeit, der Herstellung von Brot oder Aufstrich, im Fahrradladen oder im „free shop“. Hier können die Mitglieder die Produkte abholen, wenn sie in die Solidargemeinschaftskasse zwischen 40 und 70 Mark im Monat einzahlen. Langfristig haben die Koop-Mitglieder die Vorstellung einer Alternativ- und Gegengesellschaft, die ohne Geld und Tauschwertgedanken auskommt und sich „ökologisch- biologisch-dynamisch“ orientiert.

Für den Weidedamm wird eine Kooperative geplant, die mit der bestehenden Bebauung auskommt. Die Pläne zum Umbau stehen für die „Commune“ in einer Kette von „autoritären Maßnahmen der sich rapide formierenden Zwei-Drittel-Gesellschaft“. Der Widerstand dagegen laufe bisher recht gut, und mit dem Konzept der Kooperative könnten sich beide Gruppen „gegenseitig beflügeln“, meint Mossakowski: „Die Leute von der Bürgerinitative im Weidedamm kämpfen gegen etwas, während wir eine konkrete positive Alternative bieten.“

In einem Haus gebe es bereits seit zwei Wochen eine Gemeinschaftsküche, die einmal pro Woche Essen ausgebe, sagt Mossakowski. Interessenten für den Aufbau des Ladens treffen sich am Dienstag nächster Woche um 19 Uhr im Köhlersweg 40. Bernhard Pötter

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