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Wollen Eure Hoheit die Monarchie?

■ Verfassung für Kambodscha / UNO verlängert Präsenz

Berlin/Phnom Penh (taz/AFP) Die beiden Ko-Premierminister der kambodschanischen Übergangsregierung, Hun Sen und Prinz Ranariddh, haben sich nach Nordkorea begeben, um mit ihrem Staatschef über die neue Verfassung des Landes zu sprechen. Prinz Norodom Sihanouk, der sich zur Zeit in seiner Residenz in Pjöngjang aufhält, soll nach Auffassung der Verfassunggebenden Versammlung wieder König Kambodschas werden. Darauf haben sich die beiden Parteien geeinigt, die bei den Wahlen vom Ende Mai die meisten Stimmen erzielten – die FUNCINPEC des Sihanouk-Sohnes Ranariddh und die zuvor alleinherrschende Volkspartei Hun Sens. Bis zum 28. August sollten die Delegierten die neue Verfassung vorlegen, so sah es der UNO- Friedensplan vor. Bislang ist nur bekannt, daß eine konstitutionelle Monarchie errichtet werden soll. Laut BBC habe es von seiten der UNO einige Kritik daran gegeben, daß die Verfassung ohne öffentliche Diskussion hinter verschlossenen Türen erarbeitet worden ist.

Am Freitag hatte der UN-Sicherheitsrat das Mandat der Übergangsverwaltung (UNTAC) um mehrere Wochen verlängert. In einer in New York einstimmig verabschiedeten Resolution hieß es, die Aufgaben der UNTAC seien „mit der Bildung einer neuen kambodschanischen Regierung im September“ beendet. Ein genaues Datum wurde nicht genannt. Der Abzug des militärischen Teils der UNTAC solle bis zum 15. November abgeschlossen sein. Allerdings kommt es immer noch zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Soldaten der Roten Khmer. Auch die Frage der Rückkehr von Zehntausenden geflüchteten ethnischen Vietnamesen nach Kambodscha ist nicht gelöst.

Unterdessen haben Japan und Frankreich für den 12. und 13. Oktober zu einer Konferenz in Tokio eingeladen, auf der konkrete Pläne zur Rettung und Restaurierung der historischen Tempelanlagen von Angkor in Kambodscha erörtert werden sollen. li

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