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„Teilchen“ für den Irak

■ Waffenprozeß: Alles ganz harmlos?

Augsburg (AFP/dpa) – Im Prozeß um illegale Rüstungsgeschäfte mit dem Irak hat der Chef der betroffenen Firma „Rhein-Bayern- Fahrzeugbau“ aus Kaufbeuren, Anton Eyerle, jede Schuld von sich gewiesen. Bei den irakischen Bestellungen sei ihm „nie der Gedanke gekommen, da wird was für die Rüstung gemacht“, sagte der 70jährige vor dem Landgericht Augsburg aus. Eyerle sowie seine beiden Geschäftsführer Dittel und Venkataramanan sind angeklagt, vor Ausbruch des Golfkriegs drei Jahre lang auf Umwegen militärische Güter im Wert von insgesamt 30 Millionen Mark an das irakische Regime geliefert zu haben. Darunter sollen vor allem wichtige Einzelteile für den Nachbau sowjetischer Raketen sowie für das Atomwaffenprogramm des Irak gewesen sein.

Am Montag hatte Dittel überraschend ein Teilgeständnis abgelegt und Haftverschonung erhalten. Eyerle bezichtigte seinen Geschäftsführer der Lüge. Er selbst habe sich nie um Einzelheiten gekümmert. Bei den Bestellungen habe es sich in der Regel um technische „Teilchen“ gehandelt, über deren Bestimmungszweck er nie aufgeklärt worden sei. Alle Geschäfte mit dem Irak hätten in irgendeiner Weise mit dem Militär zusammengehangen: „Selbst die Bäckerei ist eine Militärfirma gewesen.“

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