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Umstrittenes Plakat zur Videoaktionswoche "Tod"

Dieses Bild stiftet Streit. Weil der Geburtsvorgang den Medienpädagogen des Wuppertaler Jugendamtes ganz besonders geeignet erschien, um auf eine Videoaktionswoche für Kinder und Jugendliche Ende September zum Thema „Tod“ aufmerksam zu machen, müssen sie jetzt die Plakate selbst aufhängen.

Verantwortlich dafür ist die „Deutsche Städte-Reklame“ (DSR). Die Quasi-Monopolisten von innerstädtischen Plakatflächen lehnten eine Verbreitung des Plakates rundweg ab.

Das Motiv, so Justitiar Klaus Seeger zur taz, überfordere Teile des Publikums, reize zum Protest und sei deshalb „zur Präsentation an der Litfaßsäule nicht geeignet“.

Der Leiter des Medienprojektes im Wuppertaler Jugendamt, Andreas von Hören, versteht das nicht: „Gerade der öffentliche Streit ist doch ein Mittel der Demokratie. Wie will man denn anders vorankommen?“ Von Hören wörtlich: „Daß die Geburt selbst ein Tabu ist, hätte ich nicht gedacht.“ Es sei lächerlich, daß die DSR, die tagtäglich jede Menge „menschenverachtender Werbung“ verbreite, ausgerechnet bei diesem Foto die Grenzen des guten Geschmachs verletzt sehe.

Während der Videoaktionswoche sollen Kinder und Jugendliche Kurzvideoclips von höchstens einer Minute Länge zum Thema „Tod“ drehen. Sie werden später in einem Zusammenschnitt öffentlich vorgeführt. „Küss Mich“, so lautete das Motto im letzten Jahr. 800 Kids machten mit. J. S.

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