Tamile kann in Bremen bleiben

■ Verwaltungsgericht: Abschiebehaft aufgehoben / 200 Bremer Tamilen demonstrierten

Sivaganam Shiyamalan, der 21jährige Tamile, der am vergangenen Freitag in Bremer Abschiebehaft genommen worden war (vgl. taz vom 7.9.), ist wieder frei. Das Verwaltungsgericht stellte gestern in ungewohnter Schnelle die aufschiebende Wirkung einer Klage wieder her, die Shiyamalan gegen die Ablehnung seines Asylantrags gestellt hatte. Damit ist sichergestellt, daß der tamilische Flüchtling bis zu einer Entscheidung im Hauptverfahren in Bremen bleiben kann. Dies schützt ihn zumindest für die nächsten Monate vor der Rückkehr in den Bürgerkriegsstaat Sri Lanka.

Gegen die eigentlich für morgen geplante Abschiebung hatten gestern vormittag über 200 vor allem tamilische BremerInnen vor der Ostertorwache demonstriert. „Shiyamalan ist unter den rund 1000 Bremer Tamilen bekannt und beliebt“, erklärte einer der Teilnehmer, „außerdem wäre er der erste Tamile überhaupt, der aus Deutschland nach Sri Lanka abgeschoben würde.“

Ursache für die Beinahe-Abschiebung war offensichtlich das Versagen von Shiyamalans früherem Anwalt Manfred Frana. Er habe den „ihm erteilten Auftrag nicht nur fehlerhaft, sondern überhaupt nicht ausgeführt“, heißt es in einem Antrag von Shiyamalans neuem Anwalt, Günter Werner, an das Verwaltungsgericht. Im Asylverfahren hatte Anwalt Frana mehrere wichtige Briefe nicht an den Tamilen weitergeleitet. „Das ist dumm gelaufen“, sagte Frana gegenüber der taz, „Shiyamalan hat sich nicht wie verabredet regelmäßig gemeldet und war mit seinen Ratenzahlungen im Rückstand.“ Tatsächlich war Shimayalan jedoch seit Beginn seines Asylverfahrens stets unter der gleichen Bremer Adresse zu erreichen.

Im Hauptverfahren hat Shimayalan nun keine schlechten Chancen, ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland zu bekommen. Denn inzwischen werden Tamilen von vielen Gerichten sogar als „gruppenverfolgt“ anerkannt. Shimayalan hatte in seinem Asylantrag darüber hinaus aber auch noch seine persönliche Verfolgung durch die indische Besatzungsarmee und das srilankanische Militär geschildert.

Aus Bremerhaven wurde gestern unterdessen der zairische Flüchtling Katshiabala Tshindaye abgeschoben. Da er seinen zweiten Asylantrag unter falschem

hier bitte das Foto

von dem Tamilen

Namen gestellt hatte, half ihm auch die Unterstützung des Bremerhavener SPD-Unterbezirks nichts mehr. Ase