: Wie man sich bettet, so schläft man
■ ... am besten auf Holz, denn Metall im Bett kann die Träume empfindlich stören
„Ein Bett ohne Metall zu bauen ist eine Herausforderung“, sagt Volker Braun. Das weiß der Meister aus langjähriger Arbeit in der Schreinerei Holzmanufaktur in Stuttgart. Hier werden Teile nicht einfach zusammengeschraubt, die massiven Hölzer werden ineinandergesteckt. „Jedes Bett kann beim Umziehen problemlos auseinandergebaut werden und hält mindestens 30 Jahre“, erklärt Braun.
Bio-Schreiner verzichten nicht nur aus handwerklichem Ehrgeiz auf Metall im Bett. Es ist in den Verdacht geraten, den Schlaf empfindlich zu stören. Wenn Stahl künstlich magnetisiert wird - etwa bei der Herstellung von Metallteilen - oder in Wechselwirkung mit den elektromagnetischen Feldern des Radioweckers tritt, kann die Struktur des natürlichen Erdmagnetfeldes verzerrt werden. Das soll zu Schlafstörungen führen.
Ein Urteil des Kammergerichts Berlin zeigt, daß diese Gefahren nicht nur von Baubiologen gesehen werden: Der Berliner Verband Sozialer Wettbewerb wollte einem Bettenhändler verbieten, in seinem Verkaufsprospekt diese Problematik anzusprechen. Der engagierte Händler bekam jedoch recht, da er mehr als 20 Forschungsarbeiten vorweisen konnte, in denen auf die Wirkung von Erdmagnetfeld-Abweichungen hingewiesen wird.
Rahmen mit Sprungfedern oder Spiralnetze sind aber auch schlechter für den Rücken als die günstigeren Lattenroste. Bei einfachen Modellen sind die Latten fest in einem Rahmen verankert. Sie sind härter und passen sich nicht so gut der natürlichen Biegung des Körpers an wie flexible Roste. Hier lagern die Latten nebeneinander in elastischen Kautschuck- oder Kunststoffkappen. Für welchen Lattenrost man sich entscheidet, ist vor allem von der Matratze abhängig: Ein wenig biegsamer Rost wird am besten mit einer festen Auflage kombiniert, zum flexiblen Rost paßt eine weichere Matratze.
Fast jedes Material kann sich als nachteilig entpuppen: Latex kann ebenso wie Schafwolle, Roßhaar, Kokos oder Sisal PCP ausdünsten; Schaumstoff setzt möglicherweise Isocyanate frei; in Jute und Schafwolle fand ÖKO-TEST Pestizide; Federkernmatratzen haben ein Innenleben aus Metall, das künstliche Magnetfelder abgibt.
Mehr Informationen finden Sie im ÖKO-TEST-Heft 3/91 „Matratzen“: ÖKO-TEST-Leserservice, Postfach 901046, 60450 Frankfurt, für DM 5,90 plus 2,50 Versandkosten. Annette Sabersky
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