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Mittwochstip

■ Betr.: Davidstern über der Domsheide

MITTWOCHSTIP

Dem schlauen Dechanten Friedrich Hardinghaus ist der Davidstern hoch über der Domsheide zu verdanken. Denn als die Nazis verlangten: „Das Ding muß weg“, blieb er beharrlich. Die katholischen Seeleute aus aller Welt, so argumentierte er, würden dumme Fragen stellen, wenn der St. Johannisgemeinde der Davidstern fehlte.

Ob wenigstens der schlaue Dechant wußte, wie der Stern an diesen Ort gekommen war? Man weiß es nicht. Sicher ist: Eine Synagoge war diese Kirche nie. Das bestätigt der katholische Öffentlichkeitsreferent Wilhelm Tacke, im Nebenamt Sterndeuter. Und als solcher hat er zwei Erklärungen parat:

Der Stern symbolisiere „den Boden des alten Bundes“ sprich Testaments, und ergänze sich mit dem Kreuz oben auf dem Kirchturm, dem Symbol für Christus. So lautet seine favorisierte Version.

Für den Fall daß nicht...Erklärung Nummer zwei. Die hält Tacke selbst jedoch für weniger wahrscheinlich. Es sei der Stern von Bethlehem. Als Davidstern erscheine er, weil doch Jesus aus dem Stamme Davids sei.

ede

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