piwik no script img

Madonna kommt nicht

Frankfurt (AP/taz) – Es ist zwar traurig, aber wahr: Die amerikanische Sängerin Madonna hat das einzige Deutschland-Konzert, das für Samstag in Frankfurt am Main geplant war, abgeblasen. Im Hessischen Rundfunk sagte Veranstalter Marek Lieberberg gestern, das amerikanische Tournee-Management habe sich mit der Berechnung der Aufbauzeiten vertan. Madonna tritt noch am Freitag abend in Paris auf. Wegen der Aufbauzeit von 21 Stunden für die technisch sehr anspruchsvolle Show könne sie deswegen nicht am Samstag abend in der Frankfurter Festhalle gastieren. Die mehr als 12.000 Fans bekommen an den Vorverkaufsstellen selbstverständlich ihr Geld zurück. Einen neuen Termin gibt es nicht, wegen des engen Zeitplans der Tour sei frühestens erst wieder im nächsten Jahr ein Konzert möglich. „Ich bin selbst untröstlich“, erklärte der Veranstalter, den die Absage 300.000 Mark koste. Madonna hatte ihre „Girlie-Show“ am vergangenen Wochenende mit zwei ausverkauften Vorstellungen im Londoner Wembley-Stadion begonnen. Möglicherweise haben wir die Absage dem rechtspolitischen CSU-Bundestagsabgeordneten Norbert Geis zu verdanken, der sich über die erotischen Bestandteile der Show aufgeregt hatte. Er forderte, die Möglichkeit eines Auftrittsverbots für Madonna wegen der auf der Bühne gezeigten „Obszönitäten“ zu prüfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen