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■ Mit transgenem Mais auf du und duHoechst sagt basta

Berlin (taz) – Die Wissenschaftler der Hoechst AG denken bei Genmanipulation selbstverständlich an das Wohl ihrer Firma. Ihre Idee: Genetisch veränderter Winterraps und Mais, die gegen das fast zehn Jahre alte Totschlag-Herbizid des Konzerns, das auf den Namen „BASTA“ hört, resistent sind. Kämen die transgenen Pflanzen zur Marktreife, könnte die Hoechst AG willigen Bauern eine Paketlösung anbieten: Manipulierter Raps und Mais und das dazugehörige Spritzmittel.

Zuvor aber müssen der transgene Mais und Raps von Gesetz wegen noch auf ihre Tauglichkeit getestet werden. Vier Tests hat Hoechst gerade selbst beantragt. Zuvor noch will Professor Gerhard Fischbeck von der TU München ab 1994 Tests mit dem Hoechst-Saatgut auf Gut Roggenstein bei München durchführen. Die bayerische Regierung gibt aus dem Topf des Bayerischen Forschungsinstitus das nötige Geld dazu. Nicht verwunderlich: Hoechst sitzt im Beirat der Forschungsstiftung. Gestern konnten besorgte Bürger mit Wissenschaftlern und Genehmigungsbehörden das Vorhaben erörtern.

Die Wissenschaftler wollen auf freiem Acker nach eigenen Angaben herausfinden, ob die neuen Erbgutanteile von Mais und Raps sich verselbständigen, unkontrolliert auf andere Pflanzen und Organismen überspringen und sich dort weitervererben. Was passiert, wenn sie das tun, sagten die Wissenschaftler nicht. Den Mais- und Raps- Pflanzen wurde ein synthetisch hergestelltes Pilz-Gen eingebaut.

Eine unkontrollierte Verbreitung wollen natürlich weder Hoechst noch die beteiligten Wissenschaftler. Zum ersten Mal würde die sichere Handhabung gemanipulierter Pflanzen durch das Entkommen des Kunstgens in Frage gestellt. Über die langfristigen Folgen solcher Experimente mit der Natur ist praktisch nichts bekannt, auch wenn Fischbeck versichert, daß kein ersichtliches Risiko für Mensch und Umwelt bestehe. Zum zweiten würde das Überspringen des künstlichen Resistenzgens auf andere Pflanzen – womöglich „Unkräuter“, denen BASTA den Garaus machen soll – die Paketlösung gefährden und einen Profit für Hoechst bei dieser Genmanipulation unwahrscheinlich machen. Hermann-Josef Tenhagen

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